Die Börsen starteten die Woche mit auffallender Zuversicht, da Reise- und Freizeitaktien aufgrund einer unerwarteten Beruhigung im Nahostkonflikt an Wert gewannen. Am Wochenende hatte Israel auf iranische Raketenangriffe mit einer massiven Luftoffensive geantwortet. Überraschend milde Töne aus Teheran, insbesondere von Irans Religionsführer Ali Chamenei, beruhigten jedoch die Märkte.
Ein optimistischer Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei RoboMarkets, stellt fest, dass die konfliktträchtigen Mächte offenbar kein Interesse an einer Eskalation haben, worauf die respektable Reaktion an den Börsen hindeutet. Israels Entscheidung, bei seinem Angriff Ölfelder und Atomanlagen zu verschonen, verstärkte diese Zuversicht, ebenso wie die Entspannung des Ölpreises, die als Indikator für die Marktstimmung gilt.
Neben der Beruhigung auf geopolitischer Ebene trug das große Ölangebot, gepaart mit einer gedämpften Nachfrage aufgrund von Chinas wirtschaftlichen Herausforderungen, dazu bei, die Sorgen über Angebotsengpässe zu lindern. Dies bot insbesondere Fluggesellschaften und Reiseunternehmen in Europa einen Schub. Der Sektorindex verzeichnete beachtliche Gewinne von 0,9 Prozent; ein deutlicher Aufwind im Vergleich zu den Verlusten der Vorwoche angesichts der erwarteten israelischen Angriffe.
Unter den Unternehmen im deutschen MDax freuten sich Lufthansa und Tui über einen bemerkenswerten Kurszuwachs. Ähnliche positive Entwicklungen konnten auch für Air France-KLM im französischen Cac 40 und britische Unternehmen wie IAG, Ryanair und Easyjet beobachtet werden. Aber nicht nur die Reisebranche profitierte von der Entspannung: Aktien der Luxusgüterhersteller wie Kering, Hermes und mit leichten Abstrichen LVMH erfuhren ebenfalls gesteigertes Käuferinteresse.