09. Oktober, 2024

Politik

Spannung bei Wahlen in Mosambik: Ein Land zwischen Hoffnung und Herausforderung

Spannung bei Wahlen in Mosambik: Ein Land zwischen Hoffnung und Herausforderung

Mosambiks Wähler stehen bei den bevorstehenden Wahlen vor einer doppelten Herausforderung: Korruption auf staatlicher Ebene und ein anhaltender islamistischer Aufstand haben landesweit Unmut entfacht. Mehr als eine Million Menschen wurden aufgrund der Unruhen bereits vertrieben, während ein bedeutendes Gasprojekt im Wert von 20 Milliarden Dollar massiv behindert wurde.

Erst im August sorgte der ehemalige Finanzminister Mosambiks, Manuel Chang, für Schlagzeilen, als ein New Yorker Gericht ihn im Zuge des berüchtigten „Tuna-Bond“-Skandals verurteilte. Bei dieser Affäre verschwanden Milliarden, die offiziell für den Aufbau einer Thunfischfangflotte gedacht waren. Präsident Filipe Nyusi blieb aufgrund seiner Staatsimmunität von Anklagen verschont, doch der Sohn seines Vorgängers, Armando Ndambi Guebuza, wurde nach Verurteilung ins Gefängnis geschickt.

Eine Machtübergabe der seit 1975 regierenden Frelimo-Partei scheint unwahrscheinlich. Adriano Nuvunga vom Zentrum für Demokratie und Menschenrechte merkt jedoch an, dass die junge Bevölkerung Mosambiks, mit einem Durchschnittsalter von 17 Jahren, weniger an der Vergangenheit interessiert ist. Sie verlangen nach Arbeitsplätzen, Bildung und Entwicklung.

Als moderner „Frischer Wind“ fungiert Daniel Chapo, Frelimo's neuer Präsidentschaftskandidat. Der 47-jährige Ex-Radiomoderator und frühere Gouverneur setzt sich für die Beendigung von Terrorismus im Norden und für wirtschaftliche Entwicklungen ein. Seine Hauptgegner sind der 63-jährige Ossufo Momade von Renamo und der unabhängige Venâncio Mondlane.

Gleichwohl bestehen Bedenken hinsichtlich Wahlmanipulationen zugunsten der Regierungspartei. Beobachter befürchten Proteste, sollten Unregelmäßigkeiten bewiesen werden. Borges Nhamirre vom Institute for Security Studies zweifelt an einem saubereren Wahlprozess im Vergleich zum letzten Jahr.