Am US-amerikanischen Anleihemarkt herrscht momentan eine bemerkenswerte Gelassenheit, während Investoren mit Spannung auf die bevorstehende Zinsentscheidung der Federal Reserve blicken. Der Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen verzeichnete einen minimalen Rückgang um 0,01 Prozent und liegt nun bei 109,89 Punkten, während die Rendite dieser Anleihen bei 4,40 Prozent verharrt.
Im Vorfeld der geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank sind die Spekulationen vielfältig. Allgemein wird eine Senkung der Leitzinsen erwartet, wobei die meisten Experten von einer Reduzierung um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spannbreite von 4,25 bis 4,50 Prozent ausgehen. Analystin Birgit Henseler von der DZ Bank betont, dass der Fokus der Märkte wohl weniger auf der eigentlichen Zinsanpassung als auf den zukünftigen geldpolitischen Signalen der Fed liegen wird.
Von besonderer Bedeutung sei dabei die Frage, in welchem Maß die Notenbanker Einigkeit über das Tempo und den Umfang weiterer Zinssenkungen erzielen können. Dieser erwartete Zinspfad könnte sich zu einem zentralen Moment der Sitzung entwickeln. Henseler prognostiziert, dass die Fed wahrscheinlich nur geringfügige Anpassungen an ihren Zinsaussichten vornehmen wird. Allerdings könnten einige Mitglieder weniger stark auf Zinssenkungen setzen, falls sie davon ausgehen, dass die neue US-Regierung den Preisauftrieb wirtschaftspolitisch beeinflussen könnte. Dies steht jedoch unter dem Vorbehalt der Unsicherheiten, die durch den noch nicht ins Amt getretenen neuen Präsidenten und die unklaren politischen Maßnahmen entstehen.