Die Aktienmärkte in Asien starten mit Vorsicht in die Woche, da steigende Anleiherenditen die Bewertung von Aktien herausfordern, insbesondere im hoch bewerteten Technologiesektor. Gleichzeitig steht eine Reihe von wichtigen Zentralbanksitzungen und bedeutenden Wirtschaftsdaten bevor, die weiter für Spannung sorgen. Aktuelle Zahlen aus China zeigen, dass die Einzelhandelsumsätze im November im Vergleich zum Vorjahr nur um 3,0 % gestiegen sind, was deutlich unter den Marktprognosen von 4,6 % liegt. Dies verdeutlicht den Bedarf an deutlich aggressiveren Konjunkturmaßnahmen. Während die Industrieproduktion den Erwartungen entsprach, sanken die Immobilienpreise weiter, wenn auch langsamer. Der blaue Chip-Index Chinas gab um 0,2 % nach, nachdem er am letzten Freitag um mehr als 2 % gefallen war. Zentralbankbeamte signalisierten jedoch über das Wochenende, dass Raum für eine weitere Senkung der Mindestreserveanforderungen bestehe, wenngleich frühere Lockerungsmaßnahmen wenig Einfluss auf die Kreditnachfrage hatten. In dieser Woche wird erwartet, dass die Zinsen in den USA und Schweden fallen, während sie in Japan, Großbritannien und Norwegen stabil bleiben. Dabei nimmt die US-Notenbank eine zentrale Rolle ein, mit einer hohen Wahrscheinlichkeit von 96 %, dass die Leitzinsen um 25 Basispunkte gesenkt werden. Wichtiger wird jedoch die künftige Zinsstrategie, insbesondere das "Dot Plot" der Fed. Michael Feroli, Ökonom bei JPMorgan, erwartet, dass sich die Prognosen für zukünftige Zinssenkungen nach unten korrigieren, was auf die Unsicherheiten in der Handels- und Wirtschaftspolitik im kommenden Jahr hinweist. Investoren haben mittlerweile ihre Erwartungen an die Zinssenkungen zurückgeschraubt, auch angesichts solider Konjunkturdaten und der Spekulationen, dass die Pläne des designierten US-Präsidenten Donald Trump für Steuersenkungen und Zölle zu einem Anstieg der Staatsverschuldung führen könnten. Der Anstieg der Renditen zog schwere Verluste am US-Treasury-Markt der letzten Woche nach sich. Die Renditen der 10-jährigen Staatsanleihen stiegen auf 4,39 % und drohen, ein wichtiges bärisches Ziel von 4,50 % zu überschreiten, was Anleihen attraktiver macht als Aktien und die Kosten für Kapital für Unternehmen erhöhen könnte.