Die Ankündigung des Termins für die bevorstehende Bundestagswahl hat die deutschen Fernsehsender in Bewegung versetzt: RTL und ntv wollen am Wahlkampfabend gleich drei TV-Duelle veranstalten. In diesen Formaten treten jeweils zwei Kanzler- oder Spitzenkandidaten der Parteien SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen, FDP, AfD sowie BSW gegeneinander an und stellen sich den brennenden Fragen, die die Wähler bewegen. Der genaue Termin für diese Debatten bleibt allerdings noch unter Verschluss. "Innovative Ansätze sind angesichts der vorgezogenen Wahlen und der unklaren Mehrheitsverhältnisse notwendig, um den Bürgern einen tatsächlichen Mehrwert für ihre Wahlentscheidung zu bieten", erklärte Martin Gradl, Geschäftsführer von RTL News und ntv. Erste Sondierungsgespräche mit den Parteien laufen bereits.
Auch die Sender ProSieben und Sat.1 bereiten sich auf den Wahlkampf vor und haben bereits im frühen Herbst zu neuen Duell-Formationen aufgerufen. Chefredakteur Sven Pietsch von ProSiebenSat.1 bestätigte, dass die großen Parteien – CDU/CSU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen und die AfD – erneut eingeladen wurden, um das Format zu diskutieren. Der Dialog mit den Parteien sei weiterhin „konstruktiv“.
Der Wahltermin am 23. Februar steht seit Dienstag fest. Nach dem Scheitern der Ampel-Koalition verständigten sich SPD und Union auf dieses Datum, das auch mit den Grünen, SPD's Partner in der rot-grünen Minderheitsregierung, abgestimmt wurde. Zuvor wird Bundeskanzler Olaf Scholz am 16. Dezember im Bundestag die Vertrauensfrage stellen. Sollte er erwartungsgemäß keine Mehrheit erzielen, wird das Kabinett dem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier den Wahltermin offiziell vorschlagen. Dieser hätte dann das letzte Wort.