Die letzte TV-Debatte vor der Bundestagswahl 2025 entpuppte sich als hitzige Auseinandersetzung, bei der sich die Spitzenvertreter von acht Parteien ein vielstimmiges Spektakel lieferten. In der von ARD und ZDF ausgestrahlten Diskussionsrunde bemühten sich die Moderatoren Markus Preiß und Diana Zimmermann redlich darum, das lebhafte Durcheinander in geordnete Bahnen zu lenken. Trotz lautstarken Unterbrechungen wurde der Fokus erfolgreich auf bisher weniger thematisierte Anliegen, insbesondere jene der Jugend, gelegt: Gesundheit, Pflege, Dienstpflicht und Klima. AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel nahm die Debatte gleich zu Beginn in Beschlag, indem sie für die Wiedereinführung einer zweijährigen Wehrpflicht plädierte, was einen Sturm kontroverser Meinungen auslöste. Im Gegensatz dazu befürworteten CDU- und CSU-Vertreter ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr, während FDP-Chef Christian Lindner die Idee der Wehrpflicht empört zurückwies und von einem massiven Eingriff in die Freiheit junger Menschen sprach. Auch beim Thema Kranken- und Pflegeversicherung prallten die Meinungen hart aufeinander. Während Lindner vor einem 'Staatsmedizin'-Szenario warnte, forderte die BSW-Spitzenkandidatin Sahra Wagenknecht ein einheitliches und gerechtes System für alle. Spannungen entstanden zudem durch Weidels Vorschlag, pflegende Angehörige finanziell großzügig zu entlohnen, was Lindner als finanziell unhaltbar anprangerte. Die Debatte zum Klimaschutz zeigte ebenso wenig Einigkeit. Linke-Chef Jan van Aken forderte soziale Staffelungen bei Förderungen, um breitere Zustimmung zu erlangen, während Sahra Wagenknecht betonte, dass Klimaschutz nicht zulasten der Lebensqualität gehen dürfe. Unionsvertreter setzten auf technologische Vielfalt und langfristige Planungssicherheit. Auch die geopolitischen Themen Ukraine und Europas Sicherheit sorgten für intensive Diskussionen. Außenministerin Annalena Baerbock hob die Notwendigkeit einer stärkeren europäischen Eigenverantwortung hervor. Die Unterstützung der Ukraine spaltete die Runde; während die AfD sich gegen jegliches Engagement aussprach, warnte Wagenknecht vor einem übermäßigen Wettrüsten. Nach jüngsten Umfragen bleiben viele Wähler noch unentschlossen. Die Parteien buhlen kurz vor der Wahl intensiv um diese Stimmen. Die spannende TV-Runde bei ProSieben und SAT.1 am Samstagabend wird dabei als letzte Gelegenheit erwartet, Einfluss auf die unentschlossenen Wähler zu nehmen und die Meinungen endgültig für sich zu gewinnen.
Politik
Spannende Schlussrunde: TV-Debatte heizt Wahlkampf 2025 an
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