Das Essener Energieunternehmen Steag hat einen neuen Eigentümer: Der spanische Investor Asterion hat am Freitag den Kauf des einst größten Steinkohleverstromers Deutschlands vollzogen, wie die Steag GmbH mitteilte. Die Übernahme war bereits im August angekündigt worden und wurde nun offiziell abgeschlossen. Der Preis für den Deal beträgt 2,6 Milliarden Euro.
Die Holding Steag GmbH gehörte seit 2011 verschiedenen kommunalen Stadtwerken, darunter Dortmund, Duisburg, Bochum, Essen, Oberhausen und Dinslaken. Aufgrund des hohen Investitionsbedarfs hatten sich diese entschlossen, das Unternehmen im Jahr 2022 zu verkaufen.
Asterion ist ein auf Infrastrukturunternehmen spezialisiertes Unternehmen, das vor allem in den Bereichen Energie und Telekommunikation aktiv ist. Der Kauf von Steag markiert den Einstieg der Spanier in den deutschen Markt. Die EU-Kommission hatte das Milliarden-Geschäft Ende Oktober genehmigt.
Die Steag hat inzwischen ihren Fokus auf das Geschäft mit regenerativen Energien gelegt und tritt unter dem Namen Iqony auf. Im Jahr 2022 erzielte der Steag-Konzern einen Gewinn vor Zinsen und Steuern in Höhe von gut einer Milliarde Euro bei einem Umsatz von 5,7 Milliarden Euro. Das Unternehmen beschäftigte Ende 2022 rund 5500 Mitarbeiter.
Steag-Chef Andreas Reichel erklärte, dass das Unternehmen mit Asterion als neuem Eigentümer die finanzielle Stärke habe, um die Transformation des Unternehmens fortzusetzen. Neben Investitionen in Wasserstoff, Energiespeicher, Photovoltaik- und Windenergie sowie Fernwärmenetze plane man auch die Dekarbonisierung der Kraftwerksstandorte an der Ruhr und der Saar. Dies solle durch die Errichtung von Anlagen zur Wasserstofferzeugung oder neuer wasserstofffähiger Gaskraftwerke geschehen.
Reichel betonte, dass die traditionsreichen Kraftwerksstandorte von Steag zu konkreten Schritten in Richtung Energiewende führen werden. "Dort wird Iqony viele ihrer Dekarbonisierungsprojekte, etwa die Errichtung von klimaneutralen Gaskraftwerken, umsetzen." Auf diese Weise würden nachhaltige Perspektiven für die Beschäftigten der Kohlekraftwerke geschaffen.