Die angestrebte Übernahme der Banco Sabadell durch BBVA, Spaniens zweitgrößte Bank, erfährt dank einer vertieften Prüfung der nationalen Wettbewerbsbehörde CNMC eine weitere Verzögerung. Diese 'Phase 2'-Untersuchung, die mindestens drei zusätzliche Monate in Anspruch nehmen kann, erhöht die Unsicherheit über die potenziellen Auflagen, die BBVA erfüllen muss, um die Fusion voranzutreiben. Obwohl Experten mit diesem Schritt des Regulators gerechnet haben, stellt die eingehende Prüfung einen Rückschlag für BBVA dar, die gehofft hatte, mit nur minimalen Auflagen weiter verfahren zu können. Analysten warnen zudem, dass protektionistische Tendenzen unter der amerikanischen Trump-Präsidentschaft zusätzlichen Druck auf BBVA ausüben könnten, zumal der Konzern mehr als die Hälfte seiner Gewinne in Mexiko erzielt. Die Banco Sabadell argumentiert, dass eine Fusion den Wettbewerb im spanischen Mittelstandsfinanzierungsmarkt beeinträchtigen könnte. Dennoch bleibt BBVA zuversichtlich und betont, konstruktiv mit den spanischen Behörden zusammenarbeiten zu wollen, um eine rasche Klärung und Genehmigung der erforderlichen Maßnahmen zu erreichen. Zusätzlich belasten die Unsicherheiten den Aktienkurs von BBVA, der seit der Bekanntgabe des Übernahmeangebots um 18 Prozent nachgegeben hat. Die Börsenbewertung des Angebots an Sabadell fiel entsprechend von ursprünglich 12,28 Milliarden auf 9,83 Milliarden Euro. Experten wie der Finanzprofessor German Lopez von der IESE Business School weisen darauf hin, dass eine stärkere protektionistische Politik der USA unter Trump BBVA besonders hart treffen könnte. Anleger sind jedoch guter Dinge und setzen langfristig auf BBVAs starke Position in Märkten wie Mexiko und der Türkei, weshalb viele weiterhin optimistisch auf die Umsetzung der Transaktion blicken.