15. September, 2024

Wirtschaft

Spanien verzeichnet historische Rekordzahlen im Tourismus trotz Protesten

Spanien verzeichnet historische Rekordzahlen im Tourismus trotz Protesten

Spanien erlebt trotz wachsender Proteste gegen den Massentourismus einen neuen Besucherrekord. Bis zum Stichtag 31. Juli stieg die Zahl der Touristen im Vergleich zum Vorjahr um beeindruckende zwölf Prozent auf fast 53,4 Millionen, wie das nationale Statistikamt INE bekannt gab. Noch beachtlicher ist der Anstieg der touristischen Ausgaben, die sich um nahezu 19 Prozent auf 71,1 Milliarden Euro erhöhten. Allein im Juli zogen die spanischen Sonnenküsten und kulturellen Highlights 10,9 Millionen ausländische Besucher an, was einem Anstieg von 7,3 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2023 entspricht. Diese Touristen gaben rund 15,5 Milliarden Euro aus, was den bisherigen Juli-Rekord um knapp zwölf Prozent oder 1,7 Milliarden Euro übertrifft. Angeführt wird der Touristenansturm von den Briten, mit gut 10,5 Millionen Menschen, gefolgt von den Franzosen (über 7 Millionen) und Deutschen (6,8 Millionen). Die geografische Verteilung der Besucher zeigt Katalonien als Spitzenreiter mit fast 11,5 Millionen Touristen, dicht gefolgt von den Balearen, den Kanaren und der Region Valencia. Diese positive Entwicklung konnte selbst durch die Protestwelle der letzten Monate nicht gebremst werden. In beliebten Ferienorten wie Mallorca, Barcelona, Málaga und auf den Kanarischen Inseln kam es zu Vorfällen, bei denen Einwohner ihrem Unmut über Wohnungsnot, Staus und Lärmbelästigung Luft machten. Besonders die Verknappung von Wohnraum durch Freizeitimmobilien wird für die angespannte Lage verantwortlich gemacht. Der Tourismus nimmt einen wichtigen Platz in der spanischen Wirtschaft ein und macht fast 14 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. Auf den Balearen, insbesondere auf Mallorca, erreicht dieser Wert sogar rund 35 Prozent und spiegelt somit die immense Bedeutung dieser Branche für das Land wider.