Spaniens Ökonomie hat zum Ende des letzten Jahres mit einem unerwartet hohen Wachstumstempo beeindruckt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs im vierten Quartal im Vergleich zum vorangegangenen um 0,8 Prozent, wie das Statistikamt in Madrid am Mittwoch bekanntgab. Diese dynamische Entwicklung war bereits in den beiden vorangegangenen Quartalen zu beobachten, wodurch die viertgrößte Volkswirtschaft der Eurozone ihr stabiles Wachstum beibehielt.
Analysten hatten für das letzte Quartal des Jahres mit einem geringeren Wachstum von 0,6 Prozent gerechnet. Spanien hat damit unter den bedeutenden Volkswirtschaften in der Eurozone die Nase vorn. Im Gegensatz dazu wird für Deutschland in der gleichen Zeitspanne eine leichte Schrumpfung der Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent erwartet.
Die solide Wirtschaftsentwicklung Spaniens führte im gesamten Jahr zu einem Wachstum von 3,2 Prozent. Ein maßgeblicher Antriebsmotor war der Tourismus, der neue Rekorde verzeichnete, sowie ein starker privater Konsum. Zudem profitierten die Spanier von vergleichsweise niedrigen Energiekosten, was auf den Ausbau der erneuerbaren Energien im Land zurückzuführen ist.
Experten von Capital Economics stellen fest, dass die spanische Wirtschaft sogar die verheerenden Flutschäden Ende Oktober gut überstanden hat. Diese Überschwemmungen werden als eine der schlimmsten Naturkatastrophen seit Jahrzehnten beurteilt und hatten zahlreiche Städte betroffen.
Optimistisch blickend erwarten die Ökonomen von Capital Economics, dass die spanische Wirtschaft auch in den kommenden Quartalen ein ähnliches Wachstumstempo an den Tag legen könnte, gestützt von einem nach wie vor starken Konsum.