02. November, 2024

Politik

Spanien kämpft gegen die Flut: Freiwillige im Einsatz nach verheerendem Unwetter

Spanien kämpft gegen die Flut: Freiwillige im Einsatz nach verheerendem Unwetter

Das renommierte Kunst- und Wissenschaftszentrum in Valencia, bekannt für seine opulenten Opernaufführungen, hat sein Publikum am Samstag durch eine neue Kulisse ersetzt: Freiwillige Helfer, die sich dem Kampf gegen die Folgen der verheerenden Überschwemmungen im Osten Spaniens widmen, die bereits mindestens 207 Menschenleben gefordert haben. Bereits am Freitag führte die spontane Welle von freiwilligen Helfern zu Herausforderungen, da sie den Zugang für professionelle Rettungskräfte in manchen Gebieten erschwerte. Dies bewog die regionalen Behörden, eine koordinierte Einsatzstrategie zu entwickeln, um die Freiwilligen effizient einzusetzen. Carlos Mazon, Präsident der Regierung der Autonomen Gemeinschaft Valencia, verkündete in den sozialen Medien, dass durch die neu ins Leben gerufene Freiwilligenzentrale eine überlegte Organisation und der Transport der Hilfe aus dem Stadt der Künste und Wissenschaften in Valencia ermöglicht werde. Als Ergänzung zu diesen lokalen Bemühungen sollte Premierminister Pedro Sanchez am Samstagmorgen an die Nation appellieren. In den am stärksten betroffenen Gebieten kam es vermehrt zu Plünderungen, da den Menschen Nahrungsmittel und Wasser fehlten. Die Polizei berichtete von 27 Festnahmen im Raum Valencia wegen Diebstahls in Geschäften und Büros. Währenddessen verkündete das Energieversorgungsunternehmen Iberdrola, dass über 90% der Haushalte in Valencia bis Freitag wieder an das Stromnetz angeschlossen worden seien, obwohl in abgelegenen Gebieten noch viele ohne Elektrizität auskommen mussten. Zusätzlich zu den zivilen Hilfsmaßnahmen wurden rund 2.000 Soldaten mobilisiert, um nach Vermissten zu suchen und die Überlebenden des Sturms zu unterstützen. Eine neue Unwetterwarnung wurde für die Balearen, Katalonien und Valencia herausgegeben, da es dort am Wochenende weiter regnen soll. Auch wenn die Zahl der Opfer weiter steigen könnte, markieren die derzeitigen Verluste das schlimmste Hochwasserereignis in Spanien seit über 50 Jahren und die tödlichste Flutkatastrophe in Europa seit den 1970er Jahren.