07. Oktober, 2024

Politik

Spanien beruhigt Tourismusbranche: Neues Meldegesetz bleibt datensparsam

Spanien beruhigt Tourismusbranche: Neues Meldegesetz bleibt datensparsam

Spanien erlebt Unruhe in der Tourismusbranche. Grund ist ein geplantes Meldegesetz, das – wie von vielen befürchtet – eine Flut zusätzlicher Kundendaten erfordern könnte. Doch jetzt gibt es Entwarnung: Laut dem Innenministerium werden Hoteliers und Reiseagenturen nicht mehr Daten als bisher abfragen müssen. Somit bleibt es bei den bisher notwendigen Angaben wie Name und Pass- oder Ausweisnummer. Dies berichteten die spanischen Zeitungen "El País" und "El Mundo" nach einem klärenden Treffen zwischen dem spanischen Unternehmerverband CEOE und dem Innenministerium.

Das neue Gesetz, auch "Marlaska-Dekret" genannt, wurde ursprünglich aus Sicherheitsgründen beschlossen und seine Einführung mehrfach verschoben. Unternehmen hatten zunächst vermutet, sie müssten künftig umfassendere Informationen wie Telefonnummern und Zahlungsdetails sammeln. Besonders Datenschutzbedenken und die Handhabbarkeit einer solchen Datenmenge sorgten für Kritik. Doch das Innenministerium stellte klar: Weitere Datensammlungen sind nicht erforderlich.

Mit dem Dekret soll die öffentliche Sicherheit gestärkt werden, indem die Daten aus dem Tourismussektor besser geregelt und bei Bedarf mit polizeilichen Datenbanken vernetzt werden können. Dies zielt darauf ab, die Effizienz bei der Bekämpfung von Terrorismus und kriminellen Aktivitäten zu verbessern. Der Tourismus ist für Spanien ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, mit einem Anteil von etwa 14 Prozent an der gesamten Wirtschaftsleistung. Auf den Balearen wie Mallorca trägt der Sektor gar bis zu 35 Prozent bei. Die Zahl der internationalen Touristen wächst weiter – bereits 64,3 Millionen Besuche zählten Statistiker in den ersten acht Monaten des laufenden Jahres.