23. September, 2024

Wirtschaft

SpaceX überholt Boeing im Weltraumrennen: NASA-Rücktransport missioniert Vertrauen

SpaceX überholt Boeing im Weltraumrennen: NASA-Rücktransport missioniert Vertrauen

Seit Jahren gelten SpaceX und Boeing als die führenden Unternehmen im kommerziellen Raumfahrtsektor. Was einst als Erfolgsgeschichte für Boeing begann, hat sich schrittweise zugunsten von SpaceX gewendet. SpaceX, unter der Leitung von Elon Musk, wird erstmals eine Mission durchführen, die Boeings Starliner nicht erfolgreich abschließen konnte: Die Rückführung der NASA-Astronauten Suni Williams und Butch Wilmore von der Internationalen Raumstation (ISS) zur Erde mit der Crew Dragon-Raumkapsel.

Dieses Wendepunkt unterstreicht das wachsende Überholmanöver von SpaceX gegenüber Boeing. Während Boeing zwölf Jahre nach der Einstellung des Space Shuttle-Programms keine bemannte Mission erfolgreich abgeschlossen hat, steht SpaceX kurz vor seinem 15. bemannten Start.

NASA-Administrator Bill Nelson betonte zuletzt die Bedeutung, die zugrunde liegenden Probleme der Boeing Starliner genau zu verstehen, um diese als wichtigen Zugang zur ISS sicherzustellen. Während Nelson öffentlich sein Vertrauen in Boeing uneingeschränkt zeigt, haben die Probleme des Unternehmens rund um fatale Abstürze und eine geschwächte Bilanz zu Spekulationen über die Zukunft des Raumfahrtprogramms beigetragen.

Bank of America-Analyst Ron Epstein sprach kürzlich über die Notwendigkeit eines Kulturwandels bei Boeing, um das Vertrauen und die Zufriedenheit der Kunden wiederherzustellen. Der Produktionstreik von 33.000 Gewerkschaftsarbeitern hat die Situation weiter verschärft und Boeing gezwungen, tausende Mitarbeiter vorübergehend freizustellen.

Die Raumfahrtprogramme sind zwar ein kleiner Teil von Boeings Geschäft, doch auch dieser Bereich hat in den letzten Jahren Milliardenverluste verzeichnet, vor allem durch Fixpreisverträge mit der NASA und dem Pentagon. Der Starliner-Programm hat allein 1,6 Milliarden Dollar Verlust gemacht.

Demgegenüber hat SpaceX seine Position gestärkt, indem es schneller und effizienter agiert sowie die Kosten drastisch senkt. Das Unternehmen plant, bis Ende 2024 insgesamt 148 Starts durchzuführen, wobei die Hälfte davon auf die eigenen Starlink-Satelliten entfällt.

Jedoch bleibt auch SpaceX nicht von Kontroversen verschont. Gerade letzte Woche schlug die Federal Aviation Administration (FAA) eine Geldstrafe von 633.000 Dollar wegen Nichteinhaltung von Lizenzanforderungen vor. Musk reagierte darauf scharf und kündigte an, die FAA wegen "übermäßiger Regulierung" zu verklagen.

Die Crew Dragon wird für sechs Monate an der ISS angedockt sein, wo weitere wissenschaftliche Forschungen stattfinden werden. Die Crew-9-Mission soll im Februar 2025 zur Erde zurückkehren, was SpaceX's neunte bemannte Mission für die NASA markiert.

Nelson betonte die inhärenten Risiken der Raumfahrt: "Weltraumflüge sind riskant, selbst in ihrer sichersten und routiniertesten Form."