Im November erhielten rund 52 Millionen Rentner in den USA eine durchschnittliche Sozialversicherungszahlung von knapp 1.925 Dollar. Diese Summe mag gering erscheinen, ist jedoch für viele der älteren Generation eine unerlässliche Einkommensquelle. Laut einer jährlich seit 23 Jahren durchgeführten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Gallup bezeichnen zwischen 80% und 90% der befragten Ruheständler Sozialversicherungsleistungen als 'bedeutende' oder 'nebensächliche' Einnahmequelle. Angesichts dieser Zahlen zeigt sich deutlich, dass nahezu jeder neunte Senior ohne diese Zahlungen in finanzielle Schwierigkeiten geraten könnte. Die Sozialversicherung spielt also eine zentrale Rolle bei der finanziellen Absicherung von Millionen Rentnern. Dennoch zeigt das System Schwächen. Aktuelle und zukünftige Leistungsempfänger setzen ihre Hoffnung auf die gewählten Volksvertreter, unter ihnen auch der zukünftige Präsident Donald Trump, um die Sozialversicherung zu stärken. Seit 1940 veröffentlicht der Ausschuss der Treuhänder der Sozialversicherung jedes Jahr einen Bericht über die finanzielle Gesundheit des Programms. Dieser umfasst nicht nur die Herkunft und Verwendung der Mittel, sondern gibt auch Prognosen zur langfristigen Finanzstabilität der Sozialversicherung über einen Zeitraum von 75 Jahren ab. Seit 1985 weisen alle Berichte der Treuhänder auf ein langfristiges Finanzierungsdefizit hin. Anders gesagt, die Treuhänder sind der Meinung, dass die generierten Einnahmen in den 75 Jahren nach einem Bericht nicht ausreichen werden, um die Ausgaben zu decken, zu denen auch jährliche Kostenanpassungen gehören. Der Bericht für 2024 schätzt das 75-jährige Finanzierungsdefizit der Sozialversicherung auf 23,2 Billionen Dollar, was eine Zunahme von 800 Milliarden Dollar gegenüber dem Bericht von 2023 darstellt. Erschwerend kommt hinzu, dass umfangreiche Leistungskürzungen in naher Zukunft drohen. Laut dem Bericht von 2024 wird erwartet, dass der Trust Fund für Alters- und Hinterbliebenenversicherung (OASI), der monatlich Zahlungen an Rentner und Hinterbliebene leistet, seine Reserven bis 2033 erschöpfen wird. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Sozialversicherung bankrott ist. Vielmehr deutet es darauf hin, dass der aktuelle Auszahlungsplan nicht nachhaltig ist. Sollte OASI bis 2033 tatsächlich seine Reserven aufgebraucht haben, könnten Kürzungen der Leistungen um bis zu 21% erforderlich werden, um weitere Einschnitte bis 2098 zu vermeiden.