25. Oktober, 2024

Technologie

Soziale Medien: Täglicher Begleiter der Jugend und ihr Einfluss auf Hirn und Sprache

Soziale Medien: Täglicher Begleiter der Jugend und ihr Einfluss auf Hirn und Sprache

Die digitale Vernetzung hat bei Jugendlichen im Alter von 12 bis 19 Jahren längst den Stellenwert eines unverzichtbaren Alltagsbegleiters erreicht. Einer aktuellen, repräsentativen Forsa-Umfrage zufolge, die im Auftrag der KKH Kaufmännischen Krankenkasse durchgeführt wurde, sind 85 Prozent dieser Altersgruppe mehrmals täglich auf Plattformen wie TikTok, Instagram und Snapchat aktiv. Im Tagesrhythmus werden soziale Netzwerke von bemerkenswerten 93 Prozent der Jugendlichen mindestens einmal genutzt. Dabei bleibt ein Großteil von ihnen passiv: 79 Prozent konsumieren vorrangig Inhalte wie Texte, Videos und Fotos, ohne sich selbst in die Interaktion einzubringen. Nur ein kleiner Bruchteil von 15 Prozent ist täglich kreativ und teilt eigene Beiträge.

Das Bedürfnis nach sozialem Austausch manifestiert sich auch in der Kommunikation über Netzwerke wie WhatsApp, welche von 67 Prozent der befragten Jugendlichen für den Kontakt zu Freunden genutzt wird. Laut Martin Korte, Hirnforscher an der Technischen Universität Braunschweig, kann die intensive Nutzung dieser Plattformen die Ausschüttung von Glückshormonen wie Dopamin fördern und damit emotionale Befriedigung verschaffen.

Gleichzeitig bringt der kurze Konsum von Inhalten wie Posts und Reels eine erhöhte visuelle Intelligenz mit sich, da Nutzer darauf trainiert werden, schnell auf verschiedene Signale zu reagieren. Doch hat dies auch seinen Preis: Die Fähigkeit zum Detailsehen und die Übersichtsfähigkeit leiden darunter, erklärt Korte weiter. Zudem können ständiges Kommentieren und der Gebrauch verkürzter Kommunikation negative Auswirkungen auf die Sprach- und Lesefähigkeiten sowie die Wortschatzentwicklung haben.