22. Dezember, 2024

Politik

Soziale Gerechtigkeit oder riskantes Spiel? Die Kontroverse um den Social Security Fairness Act

Soziale Gerechtigkeit oder riskantes Spiel? Die Kontroverse um den Social Security Fairness Act

Der kürzlich vom US-Senat verabschiedete Social Security Fairness Act sorgt für hitzige Diskussionen in der politischen Landschaft der USA. Während einige diesen Schritt als dringend notwendige Korrektur des Sozialsystems feiern, warnen Kritiker vor möglicherweise weitreichenden Konsequenzen. Die geplante Gesetzesänderung hat das Ziel, bestimmte Amerikanergruppen bei der Auszahlung von Sozialversicherungsleistungen stärker zu berücksichtigen.

Brenton Smith vom Heartland Institute, einer Denkfabrik für öffentliche Politik, erhebt in einer Kolumne für MarketWatch scharfe Kritik. Für ihn ist der Gesetzentwurf nicht nur "unfassbar unverantwortlich", sondern könnte auch beschleunigte Kürzungen von Sozialleistungen nach sich ziehen. Diese Aussicht beunruhigt viele, die auf die finanzielle Absicherung im Alter angewiesen sind. Smith stellt scharf die Frage: „Wo sind die Menschen, die versprochen haben, die Sozialversicherung zu schützen?“

Auf der anderen Seite feiern Arbeitnehmergruppen aus dem öffentlichen Dienst die Verabschiedung des Gesetzes. Sie argumentieren, dass Millionen Amerikaner bislang nicht die ihnen zustehenden Leistungen erhalten hätten. Der Social Security Fairness Act beseitigt die sogenannte Windfall Elimination Provision, die die Rentenbezüge von Beschäftigten reduzieren kann, deren Arbeitgeber keine Sozialversicherungsbeiträge einziehen. Ebenso wird der Government Pension Offset abgeschafft, der die Leistungen für Ehepartner mindern kann, wenn deren Rente aus nicht in die Sozialversicherung einzahlendem Regierungsdienst stammt.

Laut Smith leisten etwa 4 % der Beschäftigten Beiträge zu nicht abgedeckten Pensionsplänen statt zur Sozialversicherung. Einige dieser Arbeitnehmer haben in der Vergangenheit jedoch auch in Systeme eingezahlt, die die Sozialversicherung stützen, oder sind mit Personen verheiratet, die dies tun. Die geplanten Änderungen könnten dazu führen, dass diese Personen "übermäßig großzügige" Rentenbezüge erhalten. Diese sollen teils durch diejenigen finanziert werden, die stets in die Sozialversicherung eingezahlt haben.