Robert Habeck, Spitzenkandidat der Grünen, wagt im Wahlkampf einen Vorstoß, der für hitzige Debatten sorgt: Die Einführung von Sozialbeiträgen auf Kapitaleinkünfte. Ein politisches Manöver, das beim falschen Handling potentielle Wählerstimmen kosten könnte. Ziel der Maßnahme scheinen jene zu sein, die durch üppige Aktienerträge ein luxuriöses Leben genießen, ohne dabei zum Sozialversicherungssystem beizutragen. Das Problem? Die tatsächliche Last könnte weniger bei den Superreichen landen, sondern bei kleineren Sparern und Facharbeitern, die ihre Altersvorsorge auf dem Aktienmarkt sichern wollen. So könnten am Ende diejenigen getroffen werden, die ohnehin schon versuchen, für den Ruhestand vorzusorgen. Höchstverdiener bleiben unterdessen von der Beitragsbemessungsgrenze geschützt. Diese Grenze sorgt dafür, dass sie nur für Krankenkassen- und Pflegeversicherungen bis zu einem gewissen monatlichen Bruttoeinkommen, aktuell 5.512 Euro, Sozialabgaben leisten müssen. Einkünfte darüber bleiben abgabenfrei.