Southwest Airlines greift zu außergewöhnlichen Maßnahmen, um einem Personalüberschuss an bestimmten Flughäfen entgegenzuwirken. Das Unternehmen bietet freiwillige Abfindungen und verlängerte Freistellungen für Bodenpersonal an, während es mit Lieferengpässen bei Boeing zu kämpfen hat. Hintergrund ist der Druck eines Hedgefonds auf Southwest, die Profitabilität zu steigern und den Kursverfall der Aktie seit Anfang 2021 zu stoppen. Die Angebote zur 'freiwilligen Trennung' beschränken sich auf 18 Flughäfen, wobei keine Details zur Anzahl der geplanten Stellenstreichungen bekannt wurden. Die betroffenen Positionen umfassen Mitarbeiter im Kundenservice, Gepäckabfertiger und Frachtarbeiter. Piloten und Flugbegleiter sind von diesen Angeboten nicht betroffen. Das Unternehmen plant, das Jahr mit 2.000 Mitarbeitern weniger abzuschließen, erfolgte doch 2022 eine massive Einstellung von neuem Personal. Auslöser für diese Maßnahmen ist die dramatische Reduzierung der angepeilten Boeing 737-Modelle für das laufende Jahr – von ursprünglich 85 auf nur 20 Flugzeuge. Grund hierfür sind Produktionsprobleme bei Boeing nach einem Zwischenfall mit einer Alaska Airlines 737 Max im Januar. Der Hedgefonds Elliott Investment Management, der im Juni eine 11-prozentige Beteiligung an Southwest aufgebaut hat, übt zusätzlichen Druck auf das Management aus und ergatterte kürzlich mehrere Sitze im Vorstand. Dies, um den CEO und das Führungsteam weiterhin auf Kosteneffizienz zu trimmen. Southwest reagierte bereits im Vorfeld mit einem Hiring-Stopp und der Streichung von Flugrouten. Trotz der Herausforderungen legte die Southwest-Aktie am Montag um 3% zu, liegt jedoch im Jahresvergleich mit einem Plus von 13% weit hinter Konkurrenten wie Delta Air Lines und United Airlines zurück.