Die Vorstellung von Siri im Jahr 2011 läutete eine neue Ära ein. Zum ersten Mal hielten wir eine KI-Stimme in der Tasche, die nicht nur Fragen beantwortete, sondern echte Gespräche initiierte. Schnell folgten Amazons Alexa und der Google Assistant, die als integraler Bestandteil in Haushaltsgeräten Sprachkommandos fest in unseren Alltag verankerten.
Ein entscheidendes Manko dieser Assistenten war jedoch, dass sie fest an die Ökosysteme der Technologie-Giganten gebunden waren. Unternehmen, die Sprachtechnologie integrieren wollten, mussten oft Kontrolle über Marken und Nutzerdaten abtreten. Hier sah SoundHound AI seine Chance.
Ursprünglich als App zur Musikerkennung gestartet, hat sich das Unternehmen aus Santa Clara, Kalifornien, auf individuell anpassbare Sprach-KIs spezialisiert. Ihre Kunden sind in verschiedensten Branchen vertreten, von Mercedes-Benz über IHG Hotels bis hin zu Spotify.
Eine weitere prominente Partnerschaft besteht mit Nvidia, dem Chip-Giganten. SoundHound hat einen In-Car-Sprachassistenten vorgestellt, der auf einem großen Sprachmodell basiert und die Drive-Technologie von Nvidia nutzt. Nvidia ist nicht nur ein strategischer Partner, sondern unterstützt SoundHound auch finanziell. Im Februar 2024 wurde eine Investition in Höhe von 3,7 Millionen Dollar bekanntgegeben. Nvidia hält derzeit 1,7 Millionen Aktien von SoundHound, was 0,5% der ausstehenden Anteile entspricht.
Der Markt für Sprach-KIs gehört zu den am schnellsten wachsenden Sektoren im Bereich Künstliche Intelligenz und wird voraussichtlich jährlich um fast 30% von 2024 bis 2030 wachsen, so die Daten von Grand View Research, berichtet von The Motley Fool. Bemerkenswert ist, dass SoundHound's Wachstum diese Projektionen bereits übertroffen hat.
Trotz dieser dynamischen Entwicklung bleibt das Unternehmen unprofitabel, ohne positiven Cashflow. Im November verbuchte SoundHound einen Rekord-Umsatz im dritten Quartal und erhöhte seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr. Die bereinigten Verluste betrugen 4 Cent pro Aktie, besser als der Konsens von 7 Cent Verlust. Der Umsatz lag bei 25,1 Millionen Dollar und übertraf die Schätzungen von 23 Millionen Dollar. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres beliefen sich die Verluste auf 9 Cent pro Aktie bei einem Umsatz von 13,3 Millionen Dollar.
In einer Stellungnahme hob SoundHound-CEO Keyvan Mohajer hervor: „Dies ist unser bisher größtes Quartal, während wir beginnen, in neue Schlüsselbranchen zu expandieren.“