06. Oktober, 2024

Politik

Sorge vor Eskalation im Nahen Osten wächst - Israel im Fokus

Sorge vor Eskalation im Nahen Osten wächst - Israel im Fokus

Zum ersten Jahrestag des verheerenden Angriffs der Hamas auf Israel mehren sich die Bedenken hinsichtlich einer möglichen Eskalation im Nahen Osten. Trotz internationaler Appelle zur Waffenruhe hat Israel eine erneute Bodenoffensive im Norden des Gazastreifens gestartet. Die Szenen erinnern an die kriegerischen Auseinandersetzungen des Vorjahres, als die Region durch einen Überraschungsangriff tief erschüttert wurde.

Israel führt gegenwärtig einen mehrfachen Kriegsfront nach eigenen Angaben gegen die Hamas im Gazastreifen, die Hisbollah im Libanon sowie gegen Milizen in Syrien, im Irak und im Jemen, die mit dem Iran verbunden sind. Eine Eskalation mit dem Iran birgt jedoch die größte Bedrohung. Nachdem Teheran am vergangenen Dienstag Raketen abgefeuert hatte, versprach Israel eine "bedeutende Antwort", ließ jedoch Zeitpunkt und Ort offen. Die iranische Regierung konterte mit der Drohung einer noch härteren Reaktion.

Die überraschende Offensive der Hamas am 7. Oktober vor einem Jahr stellte das schlimmste Blutbad für die israelische Zivilbevölkerung seit der Staatsgründung dar. Die Angriffe trafen die israelische Gesellschaft am Feiertag Simchat Tora mit voller Wucht. Der Vorfall und die damit verbundene Gewalt schockierten die Nation zutiefst, und Premierminister Benjamin Netanjahu hat sich verpflichtet, die Gründe dafür aufzuklären, jedoch erst nach dem Krieg.

Trotz ihrer militärischen Aktionen steht Israel international in der Kritik. In den umkämpften Gebieten des Gazastreifens sind immense Verluste zu beklagen. Mehr als 42.000 Menschen, darunter viele Kinder und Jugendliche, sind seit dem Beginn der Konflikte gestorben. Die Vereinten Nationen stufen die Berichte als glaubhaft ein, da vorrangig nicht zwischen bewaffneten Kämpfern und Zivilpersonen unterschieden wird.

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz hat alle Parteien erneut dazu aufgerufen, das humanitäre Völkerrecht zu wahren und betont, dass die Würde der Menschen geachtet werden muss. In Israel sind zu Ehren der Opfer Gedenkveranstaltungen angesetzt, und Staatspräsident Isaac Herzog plant, die betroffenen Orte zu besuchen. Diese symbolischen Gesten stehen im Schatten internationaler Proteste und der geopolitischen Spannungen.

Unterdessen hat die israelische Armee ihre Angriffe auf die Hisbollah im Libanon fortgesetzt. In der Nacht wurden zahlreiche Ziele in den südlichen Vororten von Beirut angegriffen. Die Hisbollah wiederum teilte mit, Israel mittels Raketen und Drohnen beschossen zu haben. Die Lage bleibt angespannt, wobei die Gefechtsberichte der beteiligten Parteien schwer unabhängig zu überprüfen sind.