26. Dezember, 2024

Politik

Sorge vor Eskalation im Nahen Osten: USA rüsten auf, Israel unter Druck

Sorge vor Eskalation im Nahen Osten: USA rüsten auf, Israel unter Druck

Die Befürchtungen einer militärischen Auseinandersetzung zwischen Israel und der proiranischen Hisbollah-Miliz im Libanon nehmen zu. Sollte es im Gaza-Konflikt zwischen Israel und der mit der Hisbollah verbundenen Hamas nicht zu einem Waffenstillstand kommen, ist laut dem US-Portal "Politico" eine großangelegte Konfrontation in den kommenden Wochen sehr wahrscheinlich. Die USA bereiten sich bereits auf eine mögliche Evakuierung ihrer Landsleute aus dem Libanon vor, berichtete der US-Sender NBC unter Berufung auf informierte Quellen.

Als Reaktion auf die wachsende Spannung hat das Pentagon zusätzliche Marineeinheiten ins Mittelmeer verlegt. Dies solle sowohl zur Unterstützung amerikanischer Bürger im Krisenfall dienen als auch eine Abschreckung zur Eskalationsvermeidung darstellen. US-Beamte äußerten Sorge, dass Israel in den kommenden Wochen verstärkt Luftangriffe und möglicherweise sogar eine Bodenoffensive im Libanon starten könnte.

Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah sieht einen direkten Zusammenhang zwischen den Unruhen im Gazastreifen und den Angriffen auf Israel. Die Raketen- und Drohnenangriffe der Hisbollah haben in letzter Zeit zugenommen, um Druck auf die israelische Regierung auszuüben. Premierminister Benjamin Netanjahu steht vor einer schwierigen politischen Lage. Tausende von Demonstranten forderten vor seiner Residenz Schritte zur Freilassung von Geiseln aus dem Gazastreifen sowie seinen Rücktritt.

Seit dem Beginn des Gaza-Krieges vor fast neun Monaten kommt es täglich zu Gefechten zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah im Grenzgebiet. Die Eskalation hat bisher zahlreiche Todesopfer und großflächige Zerstörung verursacht, insbesondere in der Grenzregion. UN-Beobachter und eine Militärmission, an der auch die Bundeswehr beteiligt ist, zeigen sich äußerst besorgt über die anhaltenden Spannungen.

Hisbollah und Israel haben sich gegenseitig eindringlich gewarnt. Hisbollah-Chef Nasrallah betonte die Schlagkraft seiner Miliz, während Israels Verteidigungsminister Joav Galant bei einem Besuch in Washington erklärte, dass Israel in der Lage sei, den Libanon im Falle eines Krieges extrem zu schädigen. Trotz der Warnungen auf beiden Seiten wird eine diplomatische Lösung weiterhin bevorzugt. Israel hat deutlich gemacht, dass die Präsenz der Hisbollah im Grenzgebiet inakzeptabel ist.

Die internationale Gemeinschaft, einschließlich der USA und Deutschland, hat ihre Bürger aufgefordert, den Libanon aufgrund der Kriegsgefahr zu verlassen. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob eine diplomatische Lösung gefunden werden kann oder ob der Konflikt weiter eskalieren wird.