01. Oktober, 2024

Märkte

Sorge um Eskalation im Nahen Osten belastet US-Aktienmarkt

Sorge um Eskalation im Nahen Osten belastet US-Aktienmarkt

Die Befürchtung einer eskalierenden militärischen Auseinandersetzung im Nahen Osten hat den Anlegern am New Yorker Aktienmarkt das letzte Quartal des Jahres missmutig beginnen lassen. Während in der Vorwoche noch Rekordstände bei den Standardwerten verzeichnet worden waren, blieben derartige Höhenflüge am Dienstag aus. Weder die US-Daten zur Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe noch die Arbeitsmarktdaten konnten merklich Einfluss auf die Kurse nehmen.

Laut einem hochrangigen Beamten des Weißen Hauses gibt es Anzeichen dafür, dass der Iran einen Raketenangriff auf Israel plant. Dies teilte die Nachrichtenagentur Bloomberg mit. Die USA unterstützen Israel aktiv bei der Vorbereitung eines solchen Angriffs, der schwerwiegende Konsequenzen für den Iran nach sich ziehen könnte, so der Beamte, der anonym bleiben wollte. Die Warnung folgte auf die Aktionen der israelischen Streitkräfte im Süden des Libanon gegen die von Teheran unterstützte Hisbollah.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial verlor in der ersten Handelsstunde 0,67 Prozent und landete bei 42.046 Punkten. Der technologielastige Nasdaq 100 sank um 1,50 Prozent auf 19.759 Zähler. Der S&P 500, der am Vortag nur knapp an einem neuen Höchststand vorbeigeschrammt war, fiel um 1,00 Prozent auf 5.705 Punkte.

Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist ein Hafenstreik an der Ost- und Golfküste der USA, der sämtliche Warenströme in den betroffenen Häfen lahmgelegt hat. Analysten warnen, dass der Streik zu Lieferengpässen und höheren Preisen für die Verbraucher führen und der US-Wirtschaft Milliarden kosten könnte. Größere wirtschaftliche Verwerfungen erwarten die Experten von Capital Economics jedoch nicht.

Ölwerte profitierten angesichts der Nachrichten über potentielle Konflikte im ölreichen Nahen Osten, die eine Verknappung des Rohstoffs zur Folge haben könnten. So legten Chevron-Aktien als stärkster Dow-Wert um 1,5 Prozent zu, während Exxonmobil und ConocoPhillips im S&P 500 um bis zu 2,4 Prozent stiegen.

Die zuletzt schwächelnden Papiere des Flugzeugherstellers Boeing konnten mit einem Plus von 0,6 Prozent zulegen. Ein Bericht, wonach Boeing durch den Verkauf neuer Aktien mindestens 10 Milliarden US-Dollar erlösen möchte, um die durch einen laufenden Streik von 33.000 Arbeitern erschöpften Barreserven aufzufüllen, stimulierte das Interesse der Investoren.

Die Aktien von CVS Health hingegen verzeichneten einen Kursverlust von 1,5 Prozent. Berichten zufolge prüft der Pharma-Einzelhändler mehrere strategische Optionen, darunter auch eine mögliche Aufspaltung. Am Vortag hatten die Kurszuwächse nicht ausgereicht, um den Widerstand des Zwischenhochs von Ende Juli zu durchbrechen.