Die polnische Regierung blickt mit wachsendem Unbehagen auf die jüngsten Pläne der USA, strengere Maßnahmen gegen illegale Einwanderer zu ergreifen. Nach offiziellen Schätzungen könnten bis zu 30.000 polnische Staatsbürger in den Vereinigten Staaten von den neuen Richtlinien betroffen sein. Vize-Außenministerin Henryka Moscicka-Dendys äußerte gegenüber dem Radiosender Tok.fm, dass es sich oft um Polen handelt, die in den 1990er Jahren ausgewandert sind und ihre Aufenthaltsstatus nicht geregelt haben.
Der Vorstoß von US-Präsident Donald Trump zielt darauf ab, hart gegen Einwanderer vorzugehen, die entweder illegal eingereist sind oder sich ohne gültige Papiere im Land befinden. Interessanterweise sollen auch Strafverfolgungsbehörden, die bisher nicht in die Durchsetzung von Einwanderungsgesetzen involviert waren, nun gegen die illegalen Einwohner vorgehen dürfen.
Mit Blick auf diese Entwicklungen hat der polnische Regierungschef Donald Tusk Außenminister Radoslaw Sikorski beauftragt, die polnischen Konsulate in den USA auf mögliche Ausweisungen vorzubereiten. Sikorski kündigte auf der Social-Media-Plattform X an, dass vor Konsulaten in den USA spezielle Schalter eingerichtet werden sollen, um die Ausstellung neuer Pässe für polnische Staatsbürger zu ermöglichen. Diese Maßnahmen sind notwendig, da in den USA keine generelle polizeiliche Meldepflicht besteht und es den Behörden oftmals nicht erlaubt war, den Aufenthaltsstatus von Personen zu prüfen. Zudem leben viele betroffene Polen in US-Städten, in denen große polnische Gemeinschaften ansässig sind, was die Umsetzung der neuen Maßnahmen weiter verkomplizieren könnte.