08. September, 2024

Grün

Sonnencreme: Mythen und Fakten im Sommer 2023

Sonnencreme: Mythen und Fakten im Sommer 2023

Die heißen Sommertage locken viele ins Freie und wie jedes Jahr kursieren diverse Mythen über Sonnencreme. Hilft ein hoher Lichtschutzfaktor tatsächlich mehr? Trägt eine vegane Ernährung zum Schutz der Haut bei? Verlängert das Nachcremen die Schutzzeit? Ein Faktencheck schafft Klarheit.

Nachcremen verlängert nicht die Gesamtzeit des Sonnenschutzes, hält jedoch die einmal bestehende Schutzwirkung aufrecht. Laut Bundesamt für Strahlenschutz ist es wichtig, die Sonnencreme rund 20 bis 30 Minuten vor dem Sonnenbaden aufzutragen und regelmäßig, mindestens alle zwei Stunden, nachzucremen. Dermatologe Christoph Liebich aus München erklärt, dass die Schutzzeit der Haut nach der Berechnung des Lichtschutzfaktors (LSF) und der Eigenschutzzeit begrenzt ist, ungeachtet weiteren Nachcremens.

Ein weiterer Mythos besagt, dass eine einfache Tagescreme ausreichend Sonnenschutz bieten könnte. Tatsächlich ist es abhängig von der Zusammensetzung und dem Vorhandensein eines UV-Filters. Kerstin Effers von der Verbraucherzentrale NRW betont, dass der Lichtschutzfaktor immer auf der Verpackung deklariert sein muss. Wichtig ist zudem die korrekte Anwendung der Creme. Dermatologe Liebich rät, bei Unsicherheiten lieber auf klassische Sonnencremes zurückzugreifen.

Das Vorbräunen im Solarium wird immer wieder als käuflicher Sonnenschutz beworben. Doch der vermeintliche Schutz ist trügerisch. Solarien nutzen hauptsächlich UVA-Strahlung, die für eine schnelle, aber oberflächliche Bräune ohne Schutzwirkung sorgt. Dermatologe Liebich warnt vor der zusätzlichen Strahlenbelastung durch Solarien, da UVB-Strahlung, die für einen effektiven Schutz sorgt, weitgehend herausgefiltert wird.

Ein weiterer Irrglaube ist, dass eine vegane Ernährung vor Sonnenbrand schützen könnte. Zwar können Vitamin A und Beta-Carotine aus Obst und Gemüse einen gewissen Schutz bieten, jedoch ersetzen sie nicht die Notwendigkeit von Sonnencreme. Liebich unterstreicht, dass gesunde Ernährung zwar positiv sei, aber niemals als alleiniger Schutz vor UV-Strahlen ausreichen kann.

Schließlich stellt sich die Frage, ob Sonnencreme verfallen kann. Tatsächlich nimmt die Schutzwirkung nach einer gewissen Zeit ab und es können schädliche Stoffe wie Benzophenon entstehen. Dies wird durch ein '12M'- oder ähnliches Symbol auf der Verpackung angezeigt. Nach dem Öffnen sollte die Creme innerhalb der angegebenen Monate verbraucht werden, um maximalen Schutz zu gewährleisten.