Der Bundestag steht vor entscheidenden Sondersitzungen, die am kommenden Donnerstag sowie Dienstag, den 13. und 18. März, stattfinden werden. Diese Sitzungen wurden auf Initiative eines Drittels der Abgeordneten von Union und SPD einberufen. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas plant, entsprechende Einladungen auszusprechen, nachdem der Ältestenrat in einer Videoschalte über das Ersuchen informiert wurde.
Im Fokus der Sitzungen stehen die Pläne zur Aufweichung der Schuldenbremse, um angesichts der aktuellen Herausforderungen die Verteidigungsausgaben zu erhöhen und ein Sondervermögen von 500 Milliarden Euro für die Infrastruktur zu schaffen. Diese Maßnahmen wurden in bisherigen Sondierungsgesprächen zwischen Union und SPD zu einer möglichen Regierungsbildung erörtert. Doch die erforderliche Grundgesetzänderung verlangt nach einer Zwei-Drittel-Mehrheit, über die der neu gewählte Bundestag ohne Unterstützung der Grünen oder FDP nicht mehr verfügt.
Inmitten der politischen Auseinandersetzungen regt sich Widerstand. Die AfD, vertreten durch Bernd Baumann, prüft eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht und stellt die Legitimität des alten Parlaments infrage. Sahra Wagenknecht von der BSW kritisiert die Vorhaben ebenfalls scharf. Gleichzeitig sind für den Erfolg der geplanten Maßnahmen die Stimmen von Grünen oder FDP entscheidend. Während die FDP signalisiert, bei Verteidigungsfragen gesprächsbereit zu sein, sorgt der Ton der CSU gegenüber den Grünen für Spannungen. Markus Söders wiederholte Angriffe sorgen für Unmut bei den Grünen, insbesondere bei der Fraktions-Co-Vorsitzenden Britta Haßelmann.
Parallel dazu setzen Union und SPD ihre Sondierungsgespräche fort, wobei Themen wie Migration, innere Sicherheit und Wirtschaft auf der Agenda stehen. SPD-Chef Lars Klingbeil betont hierbei klare Grenzen in der Migrationspolitik, um die Verhandlungen nicht zu gefährden.