Der Lübecker Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern Drägerwerk hat im letzten Geschäftsjahr operativ überraschend starke Ergebnisse erzielt, die an der Börse gut ankamen. Obwohl das Unternehmen sein ursprüngliches Umsatzziel knapp verfehlte, sorgten die Zahlen für gute Stimmung unter den Anlegern.
Die Drägerwerk-Aktie, die im SDax notiert ist, verzeichnete am Donnerstagvormittag einen Kursanstieg von fast neun Prozent und erreichte über 53 Euro - den höchsten Stand seit Juli des vergangenen Jahres. Analyst Henrik Paganetty vom Analysehaus Jefferies lobte das Zahlenwerk des Konzerns, merkte jedoch an, dass der Ausblick für das Jahr 2024 durchwachsen sei und lediglich den Markterwartungen entspreche.
Im vergangenen Geschäftsjahr wollte Drägerwerk ursprünglich währungsbereinigt ein Umsatzwachstum von 1 bis 3 Prozent erzielen. Am Ende lag das Plus jedoch, bereinigt um die Auswirkungen des starken Euro, bei lediglich 0,6 Prozent. Nominal blieb der Umsatz stabil bei etwa 3,4 Milliarden Euro. Das vorherige Jahr war von starken Nachholeffekten geprägt, darunter eine verbesserte Lieferfähigkeit und eine erhöhte Nachfrage nach Beatmungsgeräten in China - Faktoren, die im letzten Jahr ausblieben.
Trotzdem konnte Drägerwerk den Auftragseingang in den Segmenten Sicherheits- und Medizintechnik erhöhen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg deutlich um rund 19 Prozent auf etwa 197 Millionen Euro, unterstützt von positiven Einmaleffekten. Die operative Marge übertraf mit 5,8 Prozent die eigenen Erwartungen leicht. Für das Jahr 2025 hat der Konzern ein weiteres Wachstum ins Visier genommen, mit einer angestrebten Umsatzsteigerung von 1 bis 5 Prozent und einer operativen Marge von 3,5 bis 6,5 Prozent.
Drägerwerk plant, seinen Dividendenvorschlag erst mit den endgültigen Zahlen für 2024 vorzulegen. Der vollständige Geschäftsbericht soll am 3. April veröffentlicht werden. Das Unternehmen beabsichtigt, weiterhin rund 30 Prozent des Konzerngewinns an die Aktionäre auszuschütten.