22. April, 2025

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Solarwatt kappt die Module: Produktionsstopp in Dresden als Symptom des Branchendrucks

Solarwatt kappt die Module: Produktionsstopp in Dresden als Symptom des Branchendrucks

Der Energiewende droht ein herber Dämpfer: Die Solarwatt GmbH, ein Pionier der Photovoltaik-Branche, gibt bekannt, dass ihre Produktionsstätte in Dresden ab Ende August vorerst keine Solarmodule mehr herstellen wird. Eine Gesamtproduktionskraft von 300 Megawatt wird damit auf Eis gelegt. Die Gründe für diesen Schritt seien vielfältig, doch im Vordergrund steht der gnadenlose Konkurrenzkampf, den vor allem asiatische Hersteller anheizen. Detlef Neuhaus, Geschäftsführer des Dresdner Unternehmens, sieht in diesen Branchenbedingungen die treibende Kraft hinter der Entscheidung zum Produktionsstopp.

Zwar wird der Forschungs- und Optimierungsspirit am Standort Dresden nicht verloren gehen, dennoch sind die Auswirkungen auf die Belegschaft gravierend: Etwa 190 Mitarbeiter werden von der Produktionspause direkt betroffen sein. Die Hoffnung, bald wieder am Markterfolg anknüpfen zu können und die Modulemanufaktur reaktivieren zu können, bleibt jedoch bestehen. Bis dahin strebt Solarwatt danach, den betroffenen Angestellten Alternativpositionen im Unternehmen zu offerieren.

Das Dilemma um Solarwatt ist kein Einzelfall: Auch andere deutsche Solartechnikhersteller wie Meyer Burger stehen vor ähnlichen Herausforderungen. Bereits im März musste Meyer Burger seinen Standort in Freiberg schließen und 500 Mitarbeitern kündigen, ein weiterer schwerer Schlag für die einheimische Solarindustrie.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zeigt sich indes kämpferisch und sieht trotz Rückschlägen keine Kapitulation der deutschen Solarbranche. Er bedauert, dass ein geplanter 'Resilienzbonus' im letzten Solarpaket keine Mehrheit fand, der deutsche Produzenten stärker gegenüber der Billigkonkurrenz aus China hätte absichern können. Nichtsdestotrotz treibt Habeck die Implementierung des 'Net Zero Industry Act' der EU voran, um europäischen Solarunternehmen langfristig mehr Halt zu geben. Die Hoffnung auf Durchhaltevermögen der Branche ist in politischen Kreisen weiterhin ungebrochen.