SolarEdge unter Druck: TD Cowen stuft Bewertung herab aufgrund europäischer Herausforderungen

In einem jüngsten Bericht hat das Finanzberatungsunternehmen TD Cowen die Aktienbewertung von SolarEdge Technologies von 'Kaufen' auf 'Halten' herabgestuft. Der Grund hierfür sind anhaltende Schwierigkeiten auf den europäischen Märkten, die die Erholung des Unternehmens bei Volumen, Margen und freiem Cashflow verzögern könnten. TD Cowen hat zudem das Kursziel für die Aktie auf 16 US-Dollar gesenkt und verweist auf die rückläufige Nachfrage in Europa. Analysten prognostizieren, dass SolarEdge mehr Zeit benötigen wird, um ein vierteljährliches Umsatzniveau von 550 Millionen US-Dollar sowie positiven freien Cashflow zu erreichen. Der europäische Sommer war geprägt von niedrigen Strompreisen und einer schwachen Verbrauchernachfrage, was Solarkomponentenverkäufer in der Region berichten. Besonders hart getroffen wurde SolarEdge in Deutschland, wo die Installationen von Solaranlagen im Wohnbereich im dritten Quartal 2024 im Jahresvergleich um 29 Prozent zurückgingen. Da Deutschland 23 Prozent des Umsatzes von SolarEdge im Jahr 2023 ausmacht, bleibt der hohe Bestand an Wohn- und Gewerbekanal-Geräten ein Bremsklotz bis ins Jahr 2025. Erschwerend kommt die Preiskonkurrenz durch chinesische Mitbewerber hinzu, die sich auf SolarEdges Marktposition auswirkt. Laut TD Cowen bleibt der europäische Markt stark von chinesischen Wechselrichtern abhängig, die bis zu 60 Prozent des Lagerbestands ausmachen. Die Herausforderungen sind nicht nur operativ: Führungsunsicherheiten verstärken die Bedenken. 'Wegen der Sorgen um die Liquidität ist eine sofortige Reduzierung von Verwaltungskosten nötig, die ein interimistischer CEO möglicherweise nicht umsetzen kann', warnt TD Cowen. Ferner hält das Beratungshaus eine bedeutende Abschreibung auf Lagerbestände, insbesondere im Bereich Batterien, bei den kommenden Quartalszahlen für möglich. Der Ausblick auf die Umsatzerholung und die Margen hat sich nun in das vierte Quartal 2025 verschoben, während positiver freier Cashflow erst in der zweiten Jahreshälfte 2025 erwartet wird. SolarEdge steht vor der Herausforderung, diese Gegenwinde zu meistern, da die europäischen Märkte herausfordernd bleiben und weiterhin auf den Leistungsindikatoren lasten.