Der Markt für Balkonkraftwerke in Deutschland erlebt derzeit einen beeindruckenden Aufschwung. Ende des vergangenen Jahres wurden über 780.000 der auch als Steckersolargeräte bekannten Anlagen im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur verzeichnet. Die installierte Gesamtleistung dieser kleinen Solarkraftwerke summiert sich mittlerweile auf nahezu 0,7 Gigawatt. Bemerkenswert ist der Zuwachs von über 430.000 neuen Anlagen allein im letzten Jahr, und es besteht die Möglichkeit, dass diese Zahl durch spätere Meldungen noch anwächst. Carsten Körnig, Chief Executive des Bundesverbands Solarwirtschaft, sieht diesen Trend als anhaltend. Er prognostiziert, dass bereits im ersten Halbjahr die magische Grenze von einer Million Balkonkraftwerken erreicht werden könnte. Dies werde durch gesetzliche Anpassungen gefördert, die Vermieter und Wohnungseigentümer zur Zustimmung der Installation solcher Geräte veranlassen. Hinzu kommen ein breites Produktangebot und sinkende Preise, die größere Investitionen in leistungsstärkere Geräte begünstigen. Was die politische Landschaft betrifft, sieht Körnig gelassen auf die nächste Bundestagswahl. Er geht nicht davon aus, dass eine neue Regierung die gegenwärtig günstigen Rahmenbedingungen für Balkonkraftwerke beeinträchtigen wird. Die Parteien seien sich nämlich einig, Mietern und Eigentümern die Teilhabe an der Energiewende zu ermöglichen. Der deutsche Markt hat sich gar zu einem Vorzeigemodell entwickelt, das international Aufmerksamkeit erlangt hat. Bei der regionalen Verteilung der Balkonkraftwerke innerhalb Deutschlands führen die bevölkerungsstarken Bundesländer. In Nordrhein-Westfalen befinden sich 157.000 Anlagen in Betrieb, gefolgt von Bayern mit 119.000 und Niedersachsen mit 103.000. Den Schluss bilden die Stadtstaaten Bremen und Hamburg sowie das Saarland, die jeweils unter 10.000 Anlagen verzeichnen.