19. September, 2024

Technologie

Softwarepanne bei Crowdstrike zieht weite Kreise

Softwarepanne bei Crowdstrike zieht weite Kreise

Die IT-Panne des Softwareunternehmens Crowdstrike im Juli hat gravierende Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft nach sich gezogen – das gibt eine Umfrage des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und des Digitalverbands Bitkom bekannt. 331 von den Ausfällen betroffene Unternehmen wurden befragt, wobei fast drei Viertel der Teilnehmer die Konsequenzen als schwerwiegend bezeichneten. Besonders betroffen zeigten sich 62 Prozent der Unternehmen, die direkte Folgen wie den Ausfall eigener PCs oder Server beklagten. 48 Prozent gaben an, indirekte Auswirkungen durch Probleme bei Zulieferern, Kunden oder Geschäftspartnern gespürt zu haben. Knapp die Hälfte der betroffenen Firmen musste den Betrieb vorübergehend einstellen, durchschnittlich für zehn Stunden, wie das BSI mitteilte. Zwei Drittel der Unternehmen sind sich sicher, dass ein vollständiger Schutz gegen solche Vorfälle nicht möglich sei. BSI-Präsidentin Claudia Plattner appellierte an die Unternehmen, stärkere Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen, um ihre Resilienz gegen IT-Sicherheitsvorfälle zu erhöhen. Insbesondere sei es wichtig, den Nutzerinnen und Nutzern größere Kontrolle über Updateprozesse zu geben. Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst bezeichnete den Vorfall als "Warnschuss" und unterstrich die Notwendigkeit, die Cybersicherheit sowohl in Unternehmen als auch in Behörden zu stärken. Die IT-Probleme wurden durch ein fehlerhaftes Update der Cybersicherheitslösung von Crowdstrike ausgelöst und betrafen weltweit rund 8,5 Millionen Computer, so Schätzungen des Software-Riesen Microsoft. Besonders stark waren die Auswirkungen im Luftverkehr, aber auch Supermärkte, Krankenhäuser, Banken und Fernsehsender meldeten Probleme.