Der japanische Technologie-Riese SoftBank feiert beeindruckende Gewinne aufgrund strategischer Investitionen in Künstliche Intelligenz und perfekt getimter Börsengänge. Nachdem das Unternehmen im Vorjahr noch einen Verlust von 931,1 Milliarden Yen hinnehmen musste, erreichte SoftBank nun im letzten Quartal einen beachtlichen Gewinn von 1,18 Billionen Yen, umgerechnet rund 7,7 Milliarden US-Dollar. Dieser erfreuliche Umschwung wird maßgeblich den Vision Funds zugeschrieben, SoftBanks gigantischen Investitionsvehikeln, die sowohl in börsennotierte als auch in private Technologiefirmen investieren. Vision Fund 1, 2016 mit einem Volumen von 98,6 Milliarden Dollar ins Leben gerufen und unterstützt von den Staatsfonds Saudi-Arabiens und Abu Dhabis, erzielte im zweiten Quartal einen Zugewinn von 3 Milliarden Dollar. Hierbei erwies sich beispielsweise die chinesische Fahrdienst-App DiDi Chuxing als erfolgreicher Börsenbringer. Der Finanzchef der Vision Funds, Navneet Govil, führt die positive Entwicklung auf "makroökonomische Rückenwinde" zurück, wie Zinssenkungen in den USA und Konjunkturmaßnahmen in China, die die öffentlichen Portfolios beflügelten. Vision Fund 2 hingegen verzeichnete einen Investitionsgewinn von 900 Millionen Dollar, dank des Wachstums in privat gehaltenen Portfoliogesellschaften wie der britischen Fintech-Größe Revolut. Seit seiner Investition 2021, als Revolut mit 33 Milliarden Dollar bewertet wurde, hat das Unternehmen Banklizenzen in Großbritannien und Mexiko erworben und wird inzwischen mit 45 Milliarden Dollar bewertet. Auch der Börsengang von Unternehmen wie Ola Electric in Indien stärkte SoftBank. Trotz dieser Erfolge hat Vision Fund 2 seit seiner Entstehung insgesamt 21 Milliarden Dollar Verlust gemacht, was auf ein schwieriges Zinsumfeld und einen schleppenden IPO-Markt zurückzuführen ist. Govil zeigt sich jedoch optimistisch und sieht in den bevorstehenden Börsengängen von Unternehmen wie ByteDance, PayPay und Fanatics weiteres Potenzial.