Die jüngsten Aussagen von Markus Söder, Ministerpräsident von Bayern, könnten der Union langfristig schaden. Mit seiner kategorischen Ablehnung einer Regierungsbeteiligung der Grünen schränkt er maßgeblich die politischen Optionen für eine künftige Koalitionsbildung ein.
Sollten CDU und CSU die Bundestagswahl 2025 gewinnen, wird es aller Voraussicht nach nicht für eine schwarz-gelbe Koalition reichen. Eine erneute große Koalition mit der SPD findet ebenfalls wenig Zuspruch. In solch einem Szenario könnten die Grünen als Koalitionspartner unverzichtbar werden.
Die Strategie von Friedrich Merz, dem CDU-Vorsitzenden, geht in eine andere Richtung. Er hat erkannt, dass eine mögliche Zusammenarbeit mit den Grünen durchaus infrage käme. Seine dezidierte Offenheit gibt dem konservativen Bündnis mehr Spielraum für zukunftsträchtige Regierungsbildungen.
Söder hingegen setzt mit seiner Position den ohnehin begrenzten Handlungsspielraum der Union weiter unter Druck. Merz dürfte von Söders unumstößlicher Haltung nicht begeistert sein, da sie politisch unklug erscheint und den strategischen Weitblick vermissen lässt.