In der aufgeladenen Atmosphäre der Pandemiebekämpfung wagte sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder weit vor mit der rigorosen Einführung einer FFP2-Maskenpflicht. Was zunächst als entschlossenes Handeln erschien, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als ein von der Wissenschaft entkoppelter Politikakt, der selbst unter Fachleuten Stirnrunzeln hervorrief.
Selektive Hörigkeit gegenüber der Wissenschaft
Das Robert Koch-Institut, die zentrale wissenschaftliche Instanz in Deutschland in Sachen Infektionskrankheiten, warnte bereits Mitte 2020 vor einer Überbewertung der FFP2-Masken für die Allgemeinbevölkerung.
Diese deutlichen Hinweise auf einen mangelnden Nachweis des Nutzens solcher Masken im alltäglichen Gebrauch schienen jedoch bei der bayerischen Entscheidungsfindung keine Rolle zu spielen.
Die blitzartige Einführung der FFP2-Maskenpflicht durch Bayern im Januar 2021 trug alle Zeichen einer vorschnellen politischen Entscheidung, die wissenschaftlicher Absicherung entbehrte.
Selbst eine spezifische Überprüfung der Maskenrichtlinien durch das RKI, die den bayerischen Alleingang einschloss, konnte die wissenschaftliche Gemeinschaft nicht von der Sinnhaftigkeit dieser Maßnahme überzeugen.
Die Ignoranz unerwünschter Wahrheiten
Als das RKI kurz darauf ausdrücklich vor den unerwünschten Nebenwirkungen des Tragens von FFP2-Masken warnte und die fehlende wissenschaftliche Basis für eine solche allgemeine Empfehlung betonte, schien dies für die bayerische Staatsführung keine Rolle zu spielen. Die Maskenpflicht wurde ungeachtet dieser deutlichen Bedenken eingeführt.
Wissenschaftliche Grundlage
Die bayerische Staatsregierung verteidigte ihre Entscheidung mit Hinweisen auf die höhere Schutzwirkung der FFP2-Masken – ein Argument, das zwar von Gerichten als verhältnismäßig eingestuft wurde, dessen wissenschaftliche Fundierung jedoch weiterhin in den Sternen steht.
Die Behauptung, ständig im Austausch mit Experten zu stehen, klingt hohl, wenn diejenigen Fachstimmen, die den Maßnahmen kritisch gegenüberstehen, scheinbar ungehört blieben.