In einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa für die 'Bild' kann CSU-Chef Markus Söder seinen Vorsprung vor CDU-Chef Friedrich Merz in der Frage der Kanzlerkandidatur weiter ausbauen. Laut der repräsentativen Befragung, die zwischen dem 11. und 12. Juli durchgeführt wurde, käme Merz bei einer hypothetischen Direktwahl zum Bundeskanzler auf 31 Prozent der Stimmen. Söder hingegen erzielt bemerkenswerte 37 Prozent.
Kanzler Olaf Scholz von der SPD erreicht in derselben Erhebung 17 Prozent, während der wahrscheinlich nächste Grünen-Kanzlerkandidat, Wirtschaftsminister Robert Habeck, mit 16 Prozent knapp dahinter liegt. Diese Zahlen werfen ein spannendes Licht auf die bevorstehende Entscheidung innerhalb der Union über ihre Kanzlerkandidatur.
Besondere Dynamik erhält die Debatte durch die Ankündigung von Außenministerin Annalena Baerbock am 10. Juli, nicht erneut als Kanzlerkandidatin für die Grünen anzutreten. Diese Entscheidung ebnet den Weg für Wirtschaftsminister Habeck, die Rolle des Kanzlerkandidaten zu übernehmen.
Merz und Söder haben vereinbart, im Herbst gemeinsam zu entscheiden, wer von ihnen sich um die Kanzlerkandidatur bemühen wird. Merz wird in politischen Kreisen vielfach als Favorit gesehen. Dennoch hat Söder kürzlich gegenüber Welt-TV erklärt, dass er sich unter bestimmten Umständen eine Kandidatur vorstellen könnte: 'Wenn es sein müsste und man gezwungen wird, dann müsste man sich das überlegen.' Sollte Merz ihn persönlich um die Kandidatur bitten, so Söder, wäre dies eine Situation, die ihn ins Grübeln bringen könnte.
Die Kanzlerfrage der Union bleibt also hochspannend und wird sicherlich für intensive Diskussionen und weitere Umfragen sorgen.