Der bayerische Ministerpräsident, Markus Söder, hat sich bei seiner diplomatischen Reise nach Indien als herausragender Staatsmann mit strategischem Weitblick präsentiert. Im Anschluss an die kürzlich beendeten Koalitionsverhandlungen zwischen CDU, CSU und SPD, nutzte Söder seinen Besuch in Neu-Delhi, um weitreichendere Themen als lediglich die Interessen Bayerns anzusprechen. In seiner neuen, erweiterten Rolle in der politischen Arena, wurde Söder aufgrund seines Engagements in internationalen Angelegenheiten bereits als "Neben-Außenminister" bezeichnet.
Vor seiner Abreise betonte Söder die Notwendigkeit der schnellen Etablierung einer indisch-europäischen Freihandelszone. Dieses ambitionierte Ziel genießt die Unterstützung sowohl des designierten deutschen Kanzlers Friedrich Merz als auch von Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission. Eine solche Handelszone könnte nicht nur den wirtschaftlichen Austausch vertiefen, sondern auch die politischen Beziehungen zwischen Europa und Indien stärken.
Während eines konstruktiven Dialogs mit dem indischen Außenminister Subrahmanyam Jaishankar wurde unter anderem die Ausweitung deutscher Rüstungsexporte thematisiert. Besondere Aufmerksamkeit galt hierbei hochmodernen Verteidigungsprodukten wie den Taurus-Marschflugkörpern und innovativen U-Booten, da Indien verstärkt auf westliche Technologie setzt. Der kürzlich ausgehandelte Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD sieht vor, Exportgenehmigungen zu optimieren, um sowohl wirtschaftliche als auch außenpolitische Ziele effizient zu unterstützen.
Abseits offizieller Verhandlungen ehrte Ministerpräsident Söder das Andenken an Mahatma Gandhi, indem er der Friedensgedenkstätte des Freiheitskämpfers einen Blumenkranz niederlegte. Zudem unterzeichnete er ein zukunftsweisendes Stipendienprogramm für Künstliche Intelligenz und Quantenforschung in Zusammenarbeit mit Wissenschaftsminister Jitendra Singh. Ein weiterer Höhepunkt seines Aufenthalts war der Besuch eines Sikh-Tempels, bei dem er tiefere Einblicke in die gesellschaftliche Engagements und die soziale Unterstützungskultur der indischen Gemeinschaften erhielt.
Indien, mit einer Bevölkerung von 1,4 Milliarden Menschen, repräsentiert einen überaus bedeutenden Markt, der für europäische Unternehmen immense Anziehungskraft ausübt. Die laufenden Verhandlungen über ein umfassendes Freihandelsabkommen entwickeln sich vielversprechend und könnten noch im Laufe dieses Jahres erfolgreich abgeschlossen werden, was sowohl ökonomische als auch diplomatische Vorteile verspricht.