Der Gedanke, eine versehentliche Überzahlung von Sozialleistungen zu behalten, mag verlockend erscheinen, doch lohnt sich das Risiko wirklich? Die US-amerikanische Sozialversicherungsbehörde (SSA) kämpft bereits seit Jahren mit der Herausforderung von Überzahlungen. Zwischen 2015 und 2022 wurden geschätzte 72 Milliarden US-Dollar fehlerhaft ausgezahlt, was größtenteils auf Überzahlungen zurückzuführen ist.
Experten zufolge gibt es jedoch einen Ausweg für Empfänger, die feststellen, dass sie zu viel erhalten haben. Matthew Allen, CEO der Social Security Advisors, erklärte in einem Interview, dass Rentner oft die Möglichkeit haben, eine solche Überzahlung erlassen zu bekommen, sofern der richtige Prozess eingehalten wird.
Überzahlungen entstehen häufig durch falsche Selbstauskünfte und unzureichende Kontrollen in automatisierten und manuellen Prozessen. Ein ehemaliger Regierungsanwalt, Avram Sacks, schätzt, dass die tatsächlichen Überzahlungen sogar bei rund 9 Milliarden US-Dollar pro Jahr liegen. Er berichtete von seinen eigenen Erfahrungen, als er der SSA dabei half, Milliarden zurückzufordern.
Kilolo Kijakazi, die amtierende Social Security-Kommissarin, informierte den Kongress, dass die Behörde im Geschäftsjahr 2022 etwa 1,03 Millionen und 2023 rund 987.000 Überzahlungsbescheide versandt habe. Trotz dieser Zahlen betonte sie, dass ihre Angestellten mit Nachdruck daran arbeiten, den richtigen Betrag zur richtigen Zeit an die richtige Person auszuzahlen.