13. September, 2024

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Snowflake stürzt nach Quartalszahlen ab: Ist jetzt der richtige Zeitpunkt für Anleger?

Snowflake stürzt nach Quartalszahlen ab: Ist jetzt der richtige Zeitpunkt für Anleger?

Das jüngste Quartalsergebnis der cloud-basierten Datenlagerfirma Snowflake hat die Anleger nicht überzeugen können: Die Aktie verlor am 22. August 15%. Trotz eines Umsatzwachstums von 29% auf 869 Millionen USD im Vergleich zum Vorjahr und eines um 19 Millionen USD über den Erwartungen liegenden Umsatzes, sank das bereinigte Nettoergebnis um 21% auf 64 Millionen USD. Positiv bleibt jedoch, dass auch dieser Wert die Konsensusprognose um zwei Cent pro Aktie übertraf.

Dennoch sorgen sinkende Retentionsraten, eine schwache Prognose und ein kürzlich erfolgter Datenverstoß für anhaltenden Druck auf die Aktie. Der überraschende Rücktritt von CEO Frank Slootman im Februar und der Ausstieg von Berkshire Hathaway aus dem Bestand werfen weitere Schatten auf die Zukunft des Unternehmens. Aktuell liegt die Snowflake-Aktie leicht unter ihrem IPO-Preis von 120 USD – Anleger fragen sich, ob jetzt ein guter Zeitpunkt zum Kauf oder Verkauf ist.

Große Organisationen stehen oft vor dem Problem, ihre Daten über diverse Software, Dienste und Plattformen hinweg zu verstreuen. Dieses sogenannte Datensilo kann ineffizient sein und datengetriebene Entscheidungen erschweren. Snowflake löst dieses Problem, indem es Daten in einer cloud-basierten Datenlagerung bündelt, die auf Plattformen wie Amazon Web Services (AWS) und Microsoft Azure aufsetzt und eine flexible, nutzungsbasierte Preisstruktur bietet.

Der Umsatz mit Snowflakes Hauptprodukt stieg in den Geschäftsjahren 2021 und 2022 um beeindruckende 120% bzw. 106%. Diese beeindruckende Entwicklung zog viele Investoren an, als das Unternehmen am 16. September 2020 an die Börse ging und seinen Eröffnungskurs von 120 USD bis auf ein Rekordhoch von 401,89 USD am 16. November 2021 steigern konnte. Diese hohen Bewertungen erwiesen sich jedoch als gefährlich, als das Umsatzwachstum nachließ.

Für das dritte Quartal 2025 erwartet Snowflake nur noch ein Produktumsatzwachstum von 22%, während Analysten für das gesamte Jahr ein Wachstum von 24% prognostizieren. Obwohl Snowflake die letzten Datenverstöße auf mangelnde Cybersicherheit bei Kunden und nicht auf die eigene Plattform zurückführte, bleiben die Margen unter Druck.

Analysten gehen davon aus, dass die bereinigte operative Marge im dritten Quartal auf nur 3% schrumpfen wird, während sich die erwarteten Gewinne pro Aktie um 37% verringern könnten. Das hohe Bewertungsniveau von 10x des Jahresumsatzes verhindert eine schnelle Erholung. Insiderverkäufe und der Ausverkauf durch Berkshire Hathaway verstärken den derzeitigen negativen Trend.