Snowflake setzt auf Effizienz: Wegweisende Aussagen des CFO zur AI-Investition

Investierte Anleger kennen den Wert von Quartalsberichten und Managementkommentaren. Doch zusätzliche Einsichten bieten oft Präsentationen bei Investorenkonferenzen. So geschehen am 12. September, als das Datenunternehmen Snowflake bei der Goldman Sachs Communacopia + Technology Conference auftrat. In diesem Rahmen fiel das Augenmerk auf die bemerkenswerten Äußerungen von CFO Mike Scarpelli, die die Investitionsstrategie des Unternehmens in puncto Künstlicher Intelligenz (AI) beleuchteten. Scarpellis Aussage: „Ich werde keine weiteren GPUs kaufen, bis ich den Umsatz sehe, der dies rechtfertigt,“ überraschte und wirkte wie ein frischer Wind. Snowflake, das sich bereits in seinem Geschäftsbericht für das zweite Quartal 2025 von einem „Data Cloud company“ in ein „AI Data Cloud company“ wandelte, investiert aggressiv in AI-Infrastrukturen wie GPUs. Diese Hochleistungseinheiten sind teuer und beeinträchtigen die Gewinnmargen des Unternehmens spürbar. Ungeachtet des Rummels um AI stellt Scarpelli klar, dass diese Technologie derzeit nur von wenigen Unternehmen in großem Umfang genutzt wird. Ein Blick auf die Finanzzahlen zeigt, dass Snowflake in das Geschäftsjahr 2025 mit einer Erwartung von 22 % Wachstum für seine Produkterlöse, einer operativen Marge von 6 % und einer bereinigten Free-Cash-Flow-Marge von 29 % startete. Doch die Prognose zum zweiten Quartal zeigt Anpassungen: Das Wachstum liegt nun bei 26 %, die operative Marge sank auf 3 %, und die Marge für den freien Cashflow beträgt jetzt 26 %. Diese Diskrepanz erklärt sich durch die steigenden Kosten, die AI mit sich bringt, ohne momentan den erhofften Umsatzanstieg zu liefern. Dies ist vermutlich auch der Grund, weshalb Warren Buffetts Unternehmen kürzlich Snowflake-Aktien veräußerte. Der Appell des CFO zur Umsicht könnte jedoch Früchte tragen. Meta Platforms dient hier als leuchtendes Beispiel: Durch Kosteneffizienz im Jahr 2023 vervierfachte sich der Aktienkurs des Tech-Giganten. Es ist verfrüht zu sagen, ob Snowflake diesem Beispiel folgen kann. Doch mit der Strategie, die Rentabilität von AI-Investitionen kritisch zu hinterfragen, könnte das Unternehmen die Weichen für eine effizientere Zukunft stellen. Bei einem Kurs von 11 Mal des Umsatzes war die Snowflake-Aktie zudem selten günstiger.