17. Oktober, 2024

Wirtschaft

Snowflake erhöht Kassenbestand: Ein zweischneidiges Schwert für Aktionäre?

Snowflake erhöht Kassenbestand: Ein zweischneidiges Schwert für Aktionäre?

Snowflake, das datenorientierte Unternehmen mit Sitz an der New Yorker Börse, hat kürzlich bekannt gegeben, dass es sein finanzielles Polster durch die Ausgabe von wandelbaren Schuldverschreibungen um beachtliche 2 bis 2,3 Milliarden US-Dollar aufstocken wird. Auf den ersten Blick erscheint dieser Schritt wie ein kluger Zug, denn er erfolgt zu einem Zinssatz von 0%. Doch birgt diese Finanzierungsstrategie nicht nur Vorteile. Die Ausgabe der neuen Anleihen mit Fälligkeiten in den Jahren 2027 und 2029 erfolgt zu einem Umwandlungspreis von 157,50 US-Dollar pro Aktie. Mit dem aktuellen Aktienkurs von etwa 124 US-Dollar bedeutet dies, dass für die 2027 fälligen Notes nur ein moderater Anstieg von 27% nötig ist, damit diese umgewandelt werden können, was einer jährlichen Wachstumsrate von knapp 8% entspräche. Diese Aussicht auf mögliche Verwässerung veranlasst das Management von Snowflake, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. So hat es sich für eine Optionsstrategie entschieden, die den potenziellen Verwässerungseffekt kompensieren soll - allerdings zu einem nicht unerheblichen Preis von rund 400 Millionen US-Dollar, was 20% des aufgenommenen Kapitals entspricht. Interessanterweise sind die genauen Verwendungszwecke dieser frischen Kapitalspritze bislang nicht klar umrissen. Obwohl eine mögliche Rückkäufe von Aktien oder Akquisitionen im Raum stehen, bleibt das primäre Ziel laut Management vorerst die allgemeine Unternehmensentwicklung, ohne konkrete Ausgabenpläne. Besonders bemerkenswert ist, dass Snowflake bereits über eine solide finanzielle Grundlage mit über 3,2 Milliarden US-Dollar verfügbaren Mitteln und einem positiven freien Cashflow verfügt. Diese Mittelbeschaffung ohne klare Zweckbindung wirft daher Fragen auf, insbesondere da größere Investitionen in künstliche Intelligenz nur erfolgen sollen, wenn sie direkt den Geschäftszielen zugutekommen. Während sich investierte Anleger fraglos Gedanken über die Konsequenzen dieser Finanzaktionen machen, bleibt die Spannung auf konkrete Ansagen des Managements hinsichtlich der Verwendung der eingenommenen 2 Milliarden US-Dollar bestehen.