Smithfield Foods strebt eine Bewertung von bis zu 10,73 Milliarden US-Dollar bei ihrem Initial Public Offering (IPO) in den USA an, wie der Speckhersteller am Dienstag bekanntgab. Nach über einem Jahrzehnt Abstinenz kehrt das Unternehmen damit in den Blick der Aktienmärkte zurück. Die in Hongkong ansässige WH Group, der größte Schweinefleischproduzent der Welt, plant, Smithfield als eigenständiges Unternehmen in den USA und Mexiko zu etablieren.
Die USA bereiten sich auf eine historische IPO-Woche vor, da auch Venture Global, ein Schwergewicht im Bereich Flüssigerdgas, einen Börsengang mit einer Bewertung von 110 Milliarden Dollar anstrebt. Smithfield und WH Group bieten jeweils 17,4 Millionen Aktien an, die zwischen 23 und 27 Dollar pro Aktie kosten sollen, um so bis zu 939,6 Millionen Dollar aufzubringen.
Diese Bewertung liegt etwa doppelt so hoch wie Smithfields Nettovermögenswert von rund 5,38 Milliarden Dollar zum 30. September. Im Vorjahr hatte die WH Group noch eine Bewertung von mindestens 5,38 Milliarden Dollar prognostiziert. Smithfields Konkurrenten, darunter Tyson Foods und Hormel Foods, beobachten gespannt den Fortschritt des IPOs.
Gegründet 1936 von der Familie Luter, hat Smithfield seine Anfänge als kleines Fleischverarbeitungsunternehmen hinter sich gelassen und sich durch diverse Übernahmen ab den 1980er Jahren zum größten Schweinefleischproduzenten der USA entwickelt. Produkte unter den Marken John Morrell, Cook's und Gwaltney gehören zum Smithfield-Portfolio. Zu den Kunden zählen Einzelhandelsriesen wie Walmart, Schnellrestaurantketten wie McDonald's und Lebensmitteldistributeure wie Sysco.
Nach dem Börsengang bleibt die Kontrolle bei der WH Group, die die Erlöse in Infrastruktur und Automatisierung investieren möchte. Gehandelt wird die Aktie künftig unter dem Symbol "SFD" an der Nasdaq, unterstützt von den Hauptbanken Morgan Stanley, BofA Securities und Goldman Sachs.