Eine bemerkenswerte politische Begegnung fand gestern unerwartet im Kreml statt, als der slowakische Ministerpräsident Robert Fico und der russische Präsident Wladimir Putin zu Gesprächen zusammenkamen. Diese Zusammenkunft markiert die erste offizielle Reise eines slowakischen Regierungsvertreters nach Russland seit dem Beginn der russischen Offensive in der Ukraine im Februar 2022. Ursprünglich wurde Fico erst später in Moskau erwartet, was die Überraschung seines Besuchs verstärkte. Über den genauen Inhalt der Gespräche wurde zunächst nichts Offizielles bekannt. Dennoch deutete Kreml-Sprecher Dmitri Peskow an, dass mögliche Themen wie Gaslieferungen auf der Agenda gestanden haben könnten. Interessanterweise plant Fico bereits einen weiteren Besuch in Moskau für das nächste Jahr, um am Weltkriegsgedenken am 9. Mai 2025 teilzunehmen, wie aus einer Mitteilung seines Regierungsamtes in Bratislava hervorgeht. Fico, ein Linkspopulist, steht oft in der Kritik für seine als "prorussisch" bezeichnete Haltung. Trotz der uneingeschränkten Unterstützung der Slowakei für die EU-Maßnahmen im Zusammenhang mit der Ukraine, unterscheidet sich Ficos Rhetorik deutlich von der in Brüssel. Er fordert die EU auf, Friedensverhandlungen zu unterstützen, anstatt durch Waffenlieferungen den Konflikt in der Ukraine zu verlängern. Trotz eines abrupten Endes direkter Waffenlieferungen an die Ukraine nach seiner Rückkehr an die Macht im Oktober 2023, bleibt die slowakische Rüstungsindustrie ein kommerzieller Produzent von Militärgütern für die Ukraine. Die Slowakei, jüngst von der EU als einer ihrer engagiertesten militärischen Unterstützer der Ukraine anerkannt, balanciert auf einem feinen politischen Grat.