20. Oktober, 2024

Politik

Slowakei: Fico kritisiert westliche Kriegspolitik und warnt vor Nato-Erweiterung

Slowakei: Fico kritisiert westliche Kriegspolitik und warnt vor Nato-Erweiterung

Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico hat mit scharfen Worten den Westen für die andauernden Konflikte in der Ukraine mitverantwortlich gemacht. Er argumentiert, dass der Westen durch seine Politik die Fortsetzung des Krieges fördert, um Russland zu schwächen. Diesen Standpunkt äußerte der Sozialdemokrat in einem Interview mit dem Nachrichtensender TA3.

Fico, der als linkspopulistischer Politiker bekannt ist, betrachtet die Forderung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach einer Nato-Einladung höchst kritisch. Er sieht darin ein potenzielles Risiko für die globale Sicherheit und plädiert dafür, die Ukraine in eine neutrale Position mit internationalen Sicherheitsgarantien zu bringen, statt einer Aufnahme in das Militärbündnis. Ein solcher Nato-Beitritt, so Fico, könnte möglicherweise zu einem globalen Konflikt führen.

Die geopolitische Lage der Slowakei, die sowohl an die Ukraine angrenzt als auch EU- und Nato-Mitglied ist, bringt besondere Herausforderungen mit sich. Während die aktuelle Regierung in Bratislava den EU-Beitritt der Ukraine unterstützt und das Land mit Energielieferungen und Minenräumsystemen fördert, lehnt sie seit Ficos Amtsantritt vor einem Jahr die Lieferung von Waffen aus eigenen Beständen ab. Dennoch bleibt die slowakische Rüstungsindustrie aktiv und produziert weiterhin militärische Ausrüstung für die Ukraine auf kommerzieller Basis.