Der slowakische Premierminister Robert Fico hat in einem überraschenden Schritt die Slowakei als neutrale Plattform für Friedensgespräche im Ukraine-Konflikt angeboten. Dieses Angebot unterbreitete Fico, in einem auf Facebook veröffentlichten Video, nachdem er sich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau ausgetauscht hatte. Putin zeigte sich erfreut über die Initiative, die Fico seinem Drang nach eigenständiger Ukraine-Politik zuschreibt. Gleichzeitig zog Ficos Besuch in Moskau scharfe Kritik seitens der Europäischen Union und der Ukraine nach sich.
Im Kontext dieses Angebots unterstrich Fico jedoch seine Bereitschaft zu harten Maßnahmen gegen die Ukraine, falls diese den Gastransit durch die Slowakei ab Januar stoppen würde. Er drohte mit einem möglichen Stopp der Stromlieferungen an die Ukraine, eine drastische Maßnahme angesichts bestehender Versorgungsengpässe. Diese Drohung wurde vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj scharf verurteilt. Selenskyj deutete Ficos Äußerungen als von Putin gesteuerte Strategie, der Ukraine weiteren Schaden zufügen zu wollen.
Mit ihrer Entscheidung, den Gastransit einzustellen, will die Ukraine Russland den Zugang zu finanziellen Mitteln für den Krieg entziehen. Diese Maßnahme bringt die Slowakei in eine schwierige Lage, da sie einerseits auf die Transitgebühren verzichten muss und andererseits den Druck von Moskau und eigenen Energiesorgen spürt. Die Verwicklung der Slowakei in die geopolitischen Spannungen wirft Fragen zur zukünftigen Rolle Ficos und seiner Politik auf.