18. Dezember, 2024

Wirtschaft

Slovakiens Vorstoß bringt Hoffnung für europäische Gasversorgung im kommenden Jahr

Slovakiens Vorstoß bringt Hoffnung für europäische Gasversorgung im kommenden Jahr

Im europäischen Energiemarkt gibt es vorsichtige positive Signale: Dank der diplomatischen Bemühungen der Slowakei, die auf die Aufrechterhaltung der Gaslieferungen durch die Ukraine abzielen, zeigt die Region Zuversicht hinsichtlich ihrer Gasversorgung im nächsten Jahr. Die maßgeblichen Gas-Futures in Europa gaben nach einem Anstieg von 4,4% am Dienstag, dem größten täglichen Zuwachs seit mehr als einem Monat, wieder leicht nach.

Die Slowakei, ein wesentlicher Abnehmer von russischem Gas, das durch die Ukraine transportiert wird, hat intensive Gespräche mit Moskau und Kiew geführt. Ministerpräsident Robert Fico plant, technische Alternativen zur Sicherung von Gaslieferungen mit der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, zu erörtern. Laut Fico gibt es Pläne, bei denen die Ukraine nicht russisches Gas transportiert, sondern Gas im Besitz Dritter.

Die Zeit drängt, um den Stopp der Pipeline-Lieferungen durch die Ukraine zu verhindern, da der derzeitige Transitvertrag mit Russland am Jahresende ausläuft. Zwar hat Europa insgesamt seine Abhängigkeit von Moskau reduziert und Brüssel bekundet kein Interesse an einer Fortsetzung der russischen Lieferungen, doch östliche EU-Mitglieder drängen auf eine Einigung.

Mehrere Möglichkeiten zur Aufrechterhaltung des Transits wurden erörtert, darunter die Nutzung von Zwischenhändlern – mit der Erwähnung von Socar aus Aserbaidschan als möglichen Vermittler.

Die Gasvorräte Europas schwinden schneller als üblich, was im Dezember zu einem Preisanstieg beigetragen hat. Ein Stopp des Gastransits könnte den Rückgang beschleunigen, und Analysten von Goldman Sachs sehen das Risiko, dass die Speicherstände am Ende der Heizsaison auf 39% sinken könnten – deutlich unter dem Niveau von 53% in diesem Jahr.

Während mildes Wetter in Nordwesteuropa bis Anfang Januar vorhergesagt wird und eine schwache Nachfrage aus China besteht, bleiben die Preise vorläufig stabil. Die niederländischen Front-Monat-Futures, Europas Gas-Benchmark, lagen um 9:41 Uhr in Amsterdam 0,9% niedriger bei 41,67 € pro Megawattstunde.