Der tschechische Automobilhersteller Skoda hat im vergangenen Jahr seinen Betriebsgewinn um beeindruckende 30 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro erhöht und sich damit als wichtiger Eckpfeiler im Massensegment des VW-Konzerns etabliert. Während der Nettogewinn des gesamten VW-Konzerns im selben Zeitraum um knapp 31 Prozent gesunken ist, zeigt Skoda seine Widerstandskraft: Günstigere Lohn- und Energiekosten in Tschechien werden als ein entscheidender Vorteil genannt. Zellmer, der Vorstandsvorsitzende von Skoda, sieht die Stärke seines Unternehmens in der breiten Produktpalette, die kleine und große Fahrzeuge umfasst und von Diesel über Plug-in-Hybride bis hin zu Elektroautos reicht. Kürzlich hatte Volkswagen das Elektroauto ID.Every1 für 20.000 Euro vorgestellt, jedoch plant Skoda derzeit keine eigene Version dieses Modells, um eine interne Konkurrenzsituation zu vermeiden. Stattdessen konzentriert sich Skoda auf die Fortführung seiner Verbrenner-Modelle wie Fabia, Scala und Kamiq bis zum Ende des Jahrzehnts und prüft eine Erweiterung mit Hybridtechnologie. Parallel dazu ist ein elektrischer Siebensitzer für 2026 geplant, der sich an frühere Modelle wie den VW Sharan oder Ford Galaxy anlehnt und eine Nische bedienen soll. Mit einem Umsatzanstieg von 4,7 Prozent auf 27,8 Milliarden Euro beträgt die Umsatzrendite von Skoda nun 8,3 Prozent. Das Unternehmen strebt strategisch eine Rendite von zehn Prozent bis zum Ende des Jahrzehnts an. Obwohl der Gedanke an eine Verlagerung der VW-Produktion nach Tschechien wegen kostengünstigerer Rahmenbedingungen verlockend erscheint, schließt Zellmer dies vorerst aus, da die Skoda-Fabriken voll ausgelastet sind. Zukünftig könnte Skoda jedoch mehr Verantwortung innerhalb des VW-Konzerns im Bereich Forschung und Entwicklung übernehmen.
Wirtschaft
Skoda trotzt dem Marktumfeld mit markantem Gewinnsprung
