18. September, 2024

Politik

Skandal um Hugo Mallo: Ehemaliger Celta Vigo-Kapitän wegen sexuellen Übergriffs verurteilt

Skandal um Hugo Mallo: Ehemaliger Celta Vigo-Kapitän wegen sexuellen Übergriffs verurteilt

Im Fall von Hugo Mallo, dem ehemaligen Kapitän von Celta Vigo, der diese Woche der sexuellen Belästigung schuldig gesprochen wurde, überschlagen sich die Diskussionen in Spanien. Der Vorfall, bei dem Mallo der Frau, die als Maskottchen des FC Espanyol auftrat, an die Brust fasste, findet landesweit große Beachtung.

Das Ereignis, das sich am 24. April 2019 abspielte, führte nach einem langen Rechtsstreit zu einem Urteil. Mallo, jetzt beim griechischen Club Aris Thessaloniki unter Vertrag, wurde dazu verurteilt, der Frau eine Geldstrafe von 1.000 Euro zu zahlen und ihre Anwaltskosten zu übernehmen.

Die Empörung über die Tat, die sich beim Handschlag zwischen den Spielern vor Spielbeginn ereignete, hat ein breites Medienecho ausgelöst. Ebenso sorgt das verhängte Strafmaß für intensive öffentliche Diskussionen.

Nach Bekanntgabe des Urteils entschied sich das Opfer, Carme Coma, auf ihre Anonymität zu verzichten und in einem Interview mit spanischen Medien ihre Sichtweise darzulegen. Mallo selbst hat angekündigt, gegen das Urteil Berufung einzulegen.

Zurück ins Jahr 2019: Vor Beginn des Spiels standen die Celta- und Espanyol-Spieler zum traditionellen Handschlag bereit. Am Ende der Espanyol-Reihen befanden sich zwei Maskottchen, die als männlicher und weiblicher Sittich verkleidet waren – eine Anspielung auf den Spitznamen der Espanyol-Fans, 'Pericos'.

In einer Gerichtsakte, die dem britischen Sportmedium The Athletic vorliegt, wird geschildert, dass Mallo seine Hände unter das Kostüm der Frau führte und ihre Brüste berührte. Die Frau schob ihn daraufhin mit der Hand weg.

Neben der finanziellen Entschädigung forderte das Gericht Mallo zur Übernahme sämtlicher Verfahrenskosten auf. Stunden nach der Urteilsverkündung äußerte sich Coma in einem Interview und betonte, dass sie keine finanzielle Entschädigung, sondern Gerechtigkeit wollte.

Die Verzögerung des Prozesses wurde durch die Covid-19-Pandemie und den Antrag von Mallo's Verteidigung, Verfahrenspausen von Mai 2023 bis Juli 2024 einzulegen, verursacht. Zudem wurde der Fall nach dem damals geltenden Recht behandelt, da sich die gesetzlichen Regelungen für sexuelle Übergriffe in Spanien erst im April 2023 verschärften.

Das Urteil kann innerhalb von zehn Tagen am Provinzgericht Barcelona angefochten werden, was Mallo auch beabsichtigt.

"Ich werde alle notwendigen Instanzen ausschöpfen, um meine Unschuld zu verteidigen", schrieb Mallo in sozialen Netzwerken.

Mallo, der seine Karriere bei Celta Vigo begann und 449 Spiele für den Club absolvierte, wechselte im Sommer 2023 zu Aris Thessaloniki, nachdem er zuvor für Internacional in Brasilien gespielt hatte. Zwischen 2010 und 2011 war er zudem in verschiedenen Altersklassen für die spanische Nationalmannschaft aktiv.