Die südkoreanische SK bioscience hat von der Human Research Ethics Committee (HREC) Australiens grünes Licht erhalten, mit Phase I/II-Studien für ihren vielversprechenden mRNA-Impfstoffkandidaten GBP560 gegen Japanische Enzephalitis zu starten. Diese Entwicklung ist ein bedeutender Schritt in den Bestrebungen des Unternehmens, eine eigene mRNA-Impfstoffplattform zu schaffen, die auch Krankheiten wie Lassafieber ins Visier nimmt. Im Rahmen der ersten Testphase in Australien werden 402 gesunde Erwachsene auf Sicherheit und Immunogenität des Impfstoffs untersucht. Ziel ist es, das optimale Dosierungsschema durch Verabreichung zweier Impfstoffdosen oder eines Kontrollimpfstoffs in verschiedenen Dosierungen im Abstand von 28 Tagen zu ermitteln. Die Studien sollen zudem die Bildung neutralisierender Antikörper, immunologische Reaktionen sowie Sicherheitsindikatoren und potenzielle Nebenwirkungen erfassen. Erste Zwischenergebnisse werden für 2026 erwartet. Bereits im Dezember letzten Jahres zeigten vorklinische Studien ermutigende Sicherheits- und Immunogenitätsergebnisse für GBP560. Die Entwicklung von Impfstoffen gegen Japanische Enzephalitis und Lassafieber wird als Prototyp betrachtet, der sich schnell anpassen lässt, um gegen zukünftige Pandemien der gleichen viralen Familien vorzugehen. Diese Initiative ist Teil des "100 Days Mission", das darauf abzielt, die Impfstoffentwicklung bei Pandemiegefahren auf etwas über drei Monate zu verkürzen. Unterstützt wird das Vorhaben durch ein Übereinkommen mit der Coalition for Epidemic Preparedness Innovations (CEPI), die 2022 eine Anschubfinanzierung von 40 Millionen Dollar bereitstellte und bei Erfolg weitere 100 Millionen Dollar locker machen könnte. Ein besonderes Augenmerk legt SK bioscience auf die Versorgung einkommensschwacher und mittlerer Länder, um deren öffentliche Gesundheitsbedarfe zu decken und Erschwinglichkeit zu gewährleisten. CEO Jaeyong Ahn betont die Bedeutung der mRNA-Technologie in der Pandemievorbereitung und die Rolle des Unternehmens bei der globalen Gesundheitsförderung, durch einen starken Partnernetzwerk mit internationalen Organisationen und der koreanischen Regierung. Das Engagement von CEPI erstreckt sich über diesen Impfstoff hinaus, da auch das COVID-19-Impfstoffentwicklungsprojekt ebenso unterstützt wird wie die Forschung an einem weitreichenden Coronavirus-Impfstoff. Bereits im Juni 2023 präsentierten SK bioscience und Sanofi vielversprechende Ergebnisse aus Phase-II-Studien für den Impfstoff GBP410 (SP0202).