Sixt setzt auf Stabilisierung nach schwachem Jahr
Der Autovermieter Sixt hat turbulente Monate hinter sich. Während der Umsatz 2024 um 10,5 Prozent auf 4,0 Milliarden Euro anstieg, brach das Vorsteuerergebnis um 27,8 Prozent auf 335 Millionen Euro ein. Die Folge: Die Vorsteuermarge sank auf 8,4 Prozent, was das Unternehmen nun wieder steigern will.
Sixt-CEO Alexander Sixt sieht die größten Herausforderungen im Griff:
"Wir erwarten für 2025 eine Erholung der Profitabilität und streben eine Vorsteuermarge von rund zehn Prozent an."
Analysten hatten sich teils mehr erhofft, doch die Zahlen liegen im Rahmen der Markterwartungen. Besonders positiv: Der Umsatz soll 2025 um fünf bis zehn Prozent steigen, was über den bisherigen Annahmen liegt.
Die Börse reagierte freundlich – die Sixt-Aktie kletterte um über sechs Prozent und erreichte das höchste Niveau seit Mai 2024.
Gewinnrückgang durch fallende Gebrauchtwagenpreise
Ein zentraler Faktor für die rückläufige Profitabilität war der sinkende Restwert von Fahrzeugen. Insbesondere Elektroautos bereiteten Probleme, da ihre Wiederverkaufspreise stärker als erwartet sanken.
Sixt musste viele Fahrzeuge unter den ursprünglich kalkulierten Preisen verkaufen, was hohe Abschreibungen zur Folge hatte. Besonders in den USA, wo Sixt weiter stark wächst, ist es üblich, dass Autovermieter das Wertrisiko der Fahrzeuge selbst tragen.
In Europa hat das Unternehmen bereits Maßnahmen ergriffen, um das Restwertrisiko zu minimieren – mit ersten Erfolgen. Analysten gehen davon aus, dass sich diese Strategie langfristig positiv auf die Margen auswirken könnte.
Dividende gekürzt – Aktionäre müssen Einbußen hinnehmen
Der Rückgang des Gewinns schlägt sich direkt in der Dividende nieder:
- Die Ausschüttung je Stammaktie fällt auf 2,70 Euro, nach 3,90 Euro im Vorjahr.
- Trotz der Kürzung bleibt die Dividendenrendite attraktiv – ein Faktor, der langfristige Investoren an Bord halten könnte.
Analysten werten die Entscheidung als sinnvollen Schritt, um finanzielle Stabilität zu sichern und künftiges Wachstum zu finanzieren.
Marktumfeld bleibt herausfordernd – Sixt setzt auf USA
Sixt sieht weiterhin Wachstumspotenzial in den USA, wo das Unternehmen seine Marktposition massiv ausgebaut hat. Allerdings bleibt der Wettbewerb hoch, und Rabatte für Autovermieter könnten 2025 weiter zunehmen.
Positiv ist, dass sich die Kosten für IT und Personal stabilisieren, was den operativen Gewinn entlasten dürfte. Zudem erwartet das Unternehmen, dass sich die Preise für Gebrauchtwagen mittelfristig erholen.