Nach Jahren steigender Bauzinsen zeichnet sich endlich eine Erleichterung für potenzielle Hauskäufer ab. Die Kosten für Baugeld mit zehnjähriger Zinsbindung sind auf 3,4 Prozent gefallen, ein bemerkenswerter Rückgang im Vergleich zu den Spitzenwerten des letzten Jahres.
Die Entwicklung könnte ein Fenster öffnen für jene, die den Traum vom eigenen Heim in die Ferne rücken sahen, als die Finanzierungskosten in die Höhe schnellten.
Die Auswirkungen für Käufer
Für die Käufer bedeutet der gesunkene Zinssatz vor allem eines: spürbare Ersparnisse. Eine Familie, die eine Immobilie für 400.000 Euro erwirbt, würde bei den aktuellen Konditionen monatlich rund 267 Euro weniger zahlen als noch vor einem Jahr. Diese Einsparung summiert sich und macht den Immobilienkauf wieder attraktiver, trotz der finanziellen Belastungen, die eine Hypothek mit sich bringt.
Ein zweischneidiges Schwert: Steigende Immobilienpreise
Die Freude über niedrigere Zinsen könnte jedoch getrübt werden durch eine gegenläufige Entwicklung: Die Immobilienpreise ziehen wieder an. Nach einer kurzen Phase der Stagnation, verursacht durch die Zinserhöhungen der Notenbanken, verzeichnen wir nun landesweit Preissteigerungen.
Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser verteuerten sich zuletzt um durchschnittlich über zwei Prozent. Diese Preissteigerungen könnten die durch die niedrigeren Zinsen erzielten Einsparungen schnell zunichtemachen.
Jetzt zuschlagen oder Geduld haben?
Viele potenzielle Käufer stehen vor der Frage: Sollten sie die günstigen Zinsen nutzen und kaufen oder in der Hoffnung auf noch bessere Konditionen warten? Experten wie Mirjam Mohr von Interhyp raten dazu, das momentan günstige Zinsfenster zu nutzen.
Die Erwartungen, dass die Zinsen weiter signifikant fallen, seien gering, da bereits zwei weitere leichte Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank eingepreist sind.
Das aktuelle Zinsniveau bietet eine hervorragende Gelegenheit, langgehegte Wohnträume zu realisieren. Allerdings sollten Käufer die Gesamtkosten genau im Blick behalten und auch die langfristigen Entwicklungen am Immobilienmarkt nicht außer Acht lassen.