Siltronic blickt auf einen herausfordernden Markt für Elektronikchips, da die erwartete Erholung der Nachfrage im Jahr 2024 ausbleibt und die Aussichten für 2025 wenig optimistisch sind. Der MDax-Konzern, an dem Wacker Chemie beteiligt ist, kämpft mit einer nachlassenden Nachfrage insbesondere aus der Automobilbranche und hohen Lagerbeständen bei seinen Kunden. Diese Situation veranlasste bereits einen deutlichen Kursrückgang der Aktie.
Obwohl Siltronic weiterhin an der geplanten Umsatzerhöhung auf über 2,2 Milliarden Euro bis 2028 festhält, dürfte dieses Ziel verspätet erreicht werden. Trotz der trüben Aussichten zeigt sich die Unternehmensleitung aufgrund langfristiger Trends wie künstlicher Intelligenz, Digitalisierung und Elektromobilität zuversichtlich. Zudem wurde eine neue Fertigungsanlage in Singapur errichtet, die Anfang 2024 in Betrieb genommen wurde und nun Schritt für Schritt hochgefahren wird.
Im Jahr 2024 rechnet das Unternehmen allerdings mit einem stagnierenden Umsatz, während Analysten bisher Wachstumsprognosen verfolgt hatten. Dies liegt nicht zuletzt an der zur Mitte des Jahres angekündigten Einstellung der Waferproduktion für kleinere Durchmesser in Burghausen.
Unternehmenschef Michael Heckmeier erwartet, dass die durch KI getriebene Marktdynamik erst verzögert sichtbar wird, zumal das erste Halbjahr 2025 schwächer verlaufen könnte als das zweit Halbjahr 2024. Im vergangenen Jahr musste Siltronic bereits einen Umsatzrückgang von 7 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro hinnehmen. Trotzdem übertraf das Unternehmen die EBITDA-Erwartungen der Analysten, was jedoch nicht verhinderte, dass die Dividende auf 0,20 Euro je Aktie gesenkt wurde.
Die Siltronic-Aktie erreichte ein Tiefststand seit Ende 2016, was einem Rückgang von etwa 70 Prozent seit Ende 2021 entspricht. Diese Talfahrt setzte ein, nachdem die Übernahme durch Globalwafers wegen einer fehlenden Genehmigung nicht zustande kam. Analyst Constantin Hesse von Jefferies sieht in den jüngsten Kurseinbrüchen bereits weitgehend eine Einpreisung der zögerlichen Marktentwicklung und hob hervor, dass die Absatzpreise unter den aktuellen Bedingungen stabil geblieben sind.